Mittwoch, 11. Januar 2012
B U L A !!!


Das Erste, was wir lernen ist BULA – also Hallo auf fijian, das langgezogen gesungen wird und auch gerne wiederholt wird – also Bula Bula!!
Das Zweite, was wir lernen – ist „ It’s Fiji Time „ – also mal keine Eile –ruhig Blut – stay cool – kommst Du heut nicht - kommst Du morgen! Nach 10 Stunden Flug von LA nach Fiji und einem Shuttlebus, der auch noch nach 45 Minuten morgens um 5:00 nicht kommt, fällt uns das nicht ganz so leicht, aber wir bekommen genug Möglichkeit, zu üben. Hier gehen die Uhren - trotz 12 Stunden vor der mitteleuropäischen Zeit – definitiv anders – soll heißen langsamer. Wir haben zum Beispiel in unserer Zeit hier sich niemanden beeilen oder schnell laufen sehen – mit Ausnahme einiger ballspielender Kinder.
Auch sind die Öffnungszeiten der Geschäfte offensichtlich Individualentscheidungen der Inhaber, die sich manchmal – auch mitten am Tag – absprechen, so dass die Straßen von Nadi plötzlich so aussehen:





Eine schöne Erfindung, die wir auch in Europa einführen sollten, ist die Verlegung eines auf einen Sonntag fallenden Feiertages. Kurzer Hand wird hier der 1. Januar,der am Sonntag war, auf den Montag verlegt und der Montag zum freien Tag gemacht. Auch das ist Fiji Time.
Fiji Time bedeutet aber auch, dass die Menschen hier offensichtlich meist gut gelaunt, freundlich und Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen sind und immer Zeit haben, sich mit uns zu unterhalten und insbesondere über rote Haare zu staunen.
Sie leben neben dem Tourismus vorrangig vom Fischfang oder vom Gemüseanbau. Das Obst und Gemüse wird auf den täglich stattfindenden Märkten











oder am Straßenrand



vermarktet.
Und zwischendurch ist natürlich Fiji Time.





Dann muß man – insbesondere in abgelegenen Dörfern - erst einmal genau erklären, wo man her kommt und wie das Wetter so ist. Schnee ist allerdings schwer verständlich zu machen.
Das kann man aber auch gut nachvollziehen, da bei solchen Bildern kein Kind an Schnee denkt:













Auch, wenn das Hauptinteresse der Touristen ganz klar an den Stränden besteht, ist auch das Hinterland, das man ganz abenteuerlich auf nicht asphaltierten Straßen,



über beachtliche Brückenkonstruktionen



und gemeinsam mit diesen Kandidaten





erkunden kann, landschaftlich sehr reizvoll.











Die Rastplätze auf fijian



machen doch auch bei Weitem mehr her als z.B der Rastplatz Remscheid – schon gar mit einem solchen Ausblick.



Und wenn man ganz viel Glück hat, bekommt man die Getränke während zur Rast auch frisch von der Palme gepflückt.









Im Hinterland ziemlich versteckt liegt der secret Garden of the sleeping giant, der sich als wirklich traumhaft herausstellt.



















Ein echtes Fijian-Dorf, das wollten wir noch unbedingt sehen – sehen, wie die Fijian dort leben.
Hier



ist’s möglich. 120 Fijians leben hier



und haben jede Menge Fijii- Time.



Und auch hier gilt – keine Hektik und nur keinen Stress. Die Aufgabenverteilung ist auch ganz antiemanzipatorisch einfach: Frauen kümmern sich um die Kinder und die Handwerkskunst, während die Männer ordentlich Kava – ein Getränk aus den Kavawurzeln, das hier gerade zubereitet wird -



verproben.
Was haben wir noch gelernt?

• Teppiche aus Palmblättern flechten



• Drucken



• Kokosnüsse professionell mit einem Stein öffnen und Milch und Mark verarbeiten



• Unterirdisch im lovo kochen



• Tanzen





Blöd nur, dass das Baströckchen dieses Herren hier



doch so stark gelitten hat, dass bei unserer Abfahrt das schmückende Kleidungsstück repariert werden mußte.
• Bamboorafting auf dem Bilibili
Auf diesen zusammengebundenen Bambusstäben sind wir den Fluss hinuntergerauscht. Das Gefährt heißt Bilibili



– so viel wie never come back boat. Die Fijians bauen sich ein solches Bilibili, um mit dem Strom in die nächste Stadt zu fahren. Dort wird es dann weiter den Fluß runtergeschickt, da flußabwärts eventuell noch jemand Verwendung dafür haben könnte.



Zurück ins Dorf wird dann ein solches Motorkanu gechartert.



Verabschiedet wurden wir von diesem niedlichen Chor, den Kindern aus der Vorschule.



Wir haben viel gelernt im Fijian – Dorf, aber auch die Sicherheit, dass wir unter diesen Bedingungen nicht glücklich werden könnten, obwohl der ein oder andere die Arbeitsaufteilung zwischen Mann und Frau ganz sympathisch fand. Fiji - Time für einen überschaubaren Zeitraum - aber nicht auf Lebenszeit!