Donnerstag, 23. Februar 2012
Petite Hauptstadt
Wer wird denn gleich... und das in der wohl kleinsten Hauptstadt der Welt?



Wohl niemand, da Wellington nun wirklich keine Stadt zum Sich- Ins-Wasser-Stürzen ist. Ganz im Gegenteil - die Stadt ist nach den eher ruhigen und - mit Ausnahme von Queenstown ( Wer hat die 4 auf dem Shirt? )- verschlafenen Städten im Süden, ein Signal dafür, dass die Nordinsel doch völlig anders ist. Hier gibt's Kneipen und Restaurants, in denen auch noch nach 21:00 das Schild closed noch nicht umgedreht wurde. Und es sind um diese Uhrzeit auch noch andere Menschen auf der Straße, um diese wirklich schöne Atmosphäre zu genießen:









Und bei Tag gibt's ein absolutes Muß in Sachen Museen:



Das Museum des Landes



Hier kann man Alles, was für die Kiwis wichtig ist in Sachen Geschichte, Natur und Kultur in einem architektonisch sehr gelungenen Gebäude in Erfahrung bringen. Sehr anschaulich wird das Thema Erdbeben und ihre Entstehung in NZ allen Sinnen zugänglich gemacht:
Die Plattenverschiebung zwischen den Inseln



wird genauso erklärt wie die Folgen der Beben.





In diesem Häuschen wird ein Erdbeben nachgestellt, so dass die erdbebenunerfahrenen Besucher einmal einen hautnah spürbaren Eindruck bekommen.



Dieses Haus hat uns dann doch wirklich die Ängste der hiesigen Bevölkerung ein wenig nachempfinden lassen. Zudem haben wir auch hier erfahren, dass es in der Zeit unseres Aufenthalts in NZ bereits wieder 20 Beben mit einer Stärke bis zu 5 auf der Richterskala gegeben hat. Wir meinen nur einmal in einem Einkaufszentrum etwas gespürt zu haben. Da aber niemand reagiert hat, glaubten wir uns im Irrtum. Offensichtlich ist es so, dass dieses Rumpeln so sehr zum täglichem Leben der Kiwis gehört, dass sie auf leichte Rütteleien schon nicht mehr reagieren. Neben den Nachbildungen der Aborigionalhäuser im Museum



sieht's in der Stadt so aus:











und hier geht man ganz historisch zum Dentist - hoffentlich mit neuzeitigem Equipment.



Und die schönste Kirche unserer bisherigen Reise haben wir gefunden - die Old Saint Pauls.







Wann gehen eigentlich die Kiwis, die uns auf uns bis jetzt sehr introvertiert und ab und an auch jenseits der Grenze zur Unfreundlichkeit rangierend vorgekommen sind, einmal so richtig aus sich heraus? Wenn sie einen Bus mit den Farben des hier nicht weiter zu erwähnenden deutschen Fußballmeisters 2012 sehen ?



Nein, wenn es heißt: It's Rugbytime! Dann erkannt man den Volksstamm hier nicht wieder und das im wahrtsen Sinne des Wortes:
Da schwirren Majas,



suchen Walters,



und posieren die Tropics.



Und alle auf dem Weg hierhin:



Da leider nur noch Tickets auf dem Schwarzmarkt zu fast unaussprechlichen Preisen zu bekommen waren, haben wir die Siege der All Blacks aus NZ zumindest auf einer der vielen in der Stadt aufgestellten Großbildleinwände erlebt.



Aber auch das war schon allein eine Reise nach Wellington wert. Nach Beendigung des Spiels ging die Siegesfeier in der wirklich beachtlichen Kneipenszene der Stadt weiter und da spielt es dann auch keine Rolle mehr, wenn man nicht alle Spielregeln auf dem Platz verstanden hat.
Die Reise nach Wellington ist allerdings nicht komplett ohne mit ihr



ganz nach oben über die Stadt gefahren zu sein,





um diesen Blick zu genießen:



Zurück geht's durch den botanischen Garten mit Hortensien in Hülle und Fülle



zum Stadtstrand und seinen historischen Badehäuschen.



Hier kommen wir auf jeden Fall noch einmal hin - insbesondere auch, weil wir hier eine sehr offene Art der Neuseeländer kennengelernt haben, die uns sehr gefallen hat.