Mittwoch, 9. Mai 2012
Ein ganz besonderer Fluß
inselwooge, 21:10h
4500 Kilometer lang, im tibetanischen Hochland entspringend und durch China, Myanmar, Laos, Thailand und Cambodia und dann schließlich hier in Vietnam in dem breiten Delta ins Meer fließend - das ist der Fluß, den wir unbedingt näher erkunden wollten. Aber eigentich ist es doch nur ein Fluß - wie jeder andere, oder?
Das war der erste Blick auf ihn
- auf unserem Weg mitten ins Delta nach Can Tho, der größten Stadt im Mündungsgebiet. Can Tho an sich ist eine typische vietnamesische Hafenstadt - mit Nachtmarkt, Straßenrestaurants mit den schon bekannten Höckerchen, kleiner Kirmes und natürlich jeder Menge Mopeds:
Halt, einen hätten wir fast vergessen. Er darf natürlich nicht fehlen - tut er auch nicht...
Soweit alles normal, aber dann geht's das erste Mal auf's Wasser - das sieht schon anders aus. Mit einem kleinen Holzkahn treiben wir durch versteckte Nebenarme des Mekong durch völlige Stille und Einsamkeit. Und das ist schon anders als das Bootfahren - egal, wo wir bisher waren auf der Welt. Erst einmal durch's Unterholz - äh Unterblatt.
Und dieser Herr hier ist, nach kurzer Preisverhandlung bereit, uns ein wenig herumzufahren.
Psst - nur ein leises Plätschern, ca. 40 Grad, ein paar Zirpen und los geht's:
Vorbei an diesen Booten - die Augen in dieser Form sind angeblich ausschließlich auf Booten auf dem Mekong gemalt...
Ab und an kreuzt Gegenverkehr
und als das erste Motorboot auftaucht,
ist es mit der wirklich himmlischen Ruhe vorbei und wir haben den Hafen auf dem Hauptstrom erreicht.
Weiter geht's von hier aus mit einem für das größere Gewässer auch größeren Boot, um das Handwerk und damit die Einkommensquellen der Mekonganreihner etwas näher kennen zu lernen.
Nein, das sind wir nicht. Beim Netzeflicken hätten wir wahrscheinlich mehr Unheil angerichtet, statt geholfen.
Nein,
Drachenbootführer waren wir auch nicht.
Wir haben gelernt, wie man Cocosnussbonbons herstellt...
Der Gedanke an Hygiene blitzt nur kurz auf, dafür schmecken die Bonbons viel zu gut.
Weiter geht's - den Mekong entlang ...
an schwimmenden Kleiderschränken
und schwimmenden Wohnsiedlungen
vorbei.
Am nächsten Tag geht's weiter, immer flußabwärts,
an der Tankstelle vorbei,
um die nächste Einkommensquelle zu sehen: Herstellung von Reisnudeln - so funktioniert's:
Der Reisbrei wird gekocht und zu Crepes gebacken.
Heiß ist es und das den ganzen Tag.
Die hauchdünnen Fladen werden auf die selbst hergestellten Geflechtböden gelegt
und im Hof getrocknet.
Letzter Arbeitsgang: Trockene Fladen werden in einer Maschine aus Großmutters Zeiten zu Nudeln geschnitten.
Und das macht die Familie Tag und Nacht in Wechselschichten und versorgt damit die gesamte Stadt Can Tho.
Und wer nicht in Reisnudel, Reis, Fisch oder Tourist macht, der macht in Obst - also eine Obstplantage - mitten im Dschungel
und natürlich wird zwischendurch ein kleines Päuschen eingelegt.
Aber das Tollste hier ist eine morgendliche Fahrt zu den schwimmenden Märkten. Wir sind zu dem ca. sieben Kilometer südwestlich von Can Tho liegenden Markt von Cai Rang gefahren. Dieser Markt ist nach europäischen Maßstäben so eine Art Großmarkt, auf dem die Bauern aus weit entfernten Gebieten des Landes ihre Waren mit anderen Nachbarn zusammen von größeren Booten verkaufen. Immer ein Nachbar fährt auf dem gemeinsamen Boot zum Markt und bleibt so lange dort, bis sämtlichen Waren verkauft sind, was wohl bis zu einer Woche dauern kann. Käufer sind dann direkte Anwohner vom Flußufer oder Wiederverkäufer aus umliegenden Orten. Hier treibt man auf dem Wasser Handel und lebt zugleich mit der gesamten Familie in dem schwimmenden Zuhause. Hier ein paar Eindrücke, die hoffentlich die besondere Atmosphäre dieses Ortes zeigen:
Und da werden die Ananas noch direkt frisch zubereitet und ins Boot gereicht:
Toll, oder? Wir sind auf jeden Fall vom Delta, seinem Leben hier und dem doch ganz besonderen Fluß begeistert. Er ist eine ganz besondere Welt für sich.
Das war der erste Blick auf ihn
- auf unserem Weg mitten ins Delta nach Can Tho, der größten Stadt im Mündungsgebiet. Can Tho an sich ist eine typische vietnamesische Hafenstadt - mit Nachtmarkt, Straßenrestaurants mit den schon bekannten Höckerchen, kleiner Kirmes und natürlich jeder Menge Mopeds:
Halt, einen hätten wir fast vergessen. Er darf natürlich nicht fehlen - tut er auch nicht...
Soweit alles normal, aber dann geht's das erste Mal auf's Wasser - das sieht schon anders aus. Mit einem kleinen Holzkahn treiben wir durch versteckte Nebenarme des Mekong durch völlige Stille und Einsamkeit. Und das ist schon anders als das Bootfahren - egal, wo wir bisher waren auf der Welt. Erst einmal durch's Unterholz - äh Unterblatt.
Und dieser Herr hier ist, nach kurzer Preisverhandlung bereit, uns ein wenig herumzufahren.
Psst - nur ein leises Plätschern, ca. 40 Grad, ein paar Zirpen und los geht's:
Vorbei an diesen Booten - die Augen in dieser Form sind angeblich ausschließlich auf Booten auf dem Mekong gemalt...
Ab und an kreuzt Gegenverkehr
und als das erste Motorboot auftaucht,
ist es mit der wirklich himmlischen Ruhe vorbei und wir haben den Hafen auf dem Hauptstrom erreicht.
Weiter geht's von hier aus mit einem für das größere Gewässer auch größeren Boot, um das Handwerk und damit die Einkommensquellen der Mekonganreihner etwas näher kennen zu lernen.
Nein, das sind wir nicht. Beim Netzeflicken hätten wir wahrscheinlich mehr Unheil angerichtet, statt geholfen.
Nein,
Drachenbootführer waren wir auch nicht.
Wir haben gelernt, wie man Cocosnussbonbons herstellt...
Der Gedanke an Hygiene blitzt nur kurz auf, dafür schmecken die Bonbons viel zu gut.
Weiter geht's - den Mekong entlang ...
an schwimmenden Kleiderschränken
und schwimmenden Wohnsiedlungen
vorbei.
Am nächsten Tag geht's weiter, immer flußabwärts,
an der Tankstelle vorbei,
um die nächste Einkommensquelle zu sehen: Herstellung von Reisnudeln - so funktioniert's:
Der Reisbrei wird gekocht und zu Crepes gebacken.
Heiß ist es und das den ganzen Tag.
Die hauchdünnen Fladen werden auf die selbst hergestellten Geflechtböden gelegt
und im Hof getrocknet.
Letzter Arbeitsgang: Trockene Fladen werden in einer Maschine aus Großmutters Zeiten zu Nudeln geschnitten.
Und das macht die Familie Tag und Nacht in Wechselschichten und versorgt damit die gesamte Stadt Can Tho.
Und wer nicht in Reisnudel, Reis, Fisch oder Tourist macht, der macht in Obst - also eine Obstplantage - mitten im Dschungel
und natürlich wird zwischendurch ein kleines Päuschen eingelegt.
Aber das Tollste hier ist eine morgendliche Fahrt zu den schwimmenden Märkten. Wir sind zu dem ca. sieben Kilometer südwestlich von Can Tho liegenden Markt von Cai Rang gefahren. Dieser Markt ist nach europäischen Maßstäben so eine Art Großmarkt, auf dem die Bauern aus weit entfernten Gebieten des Landes ihre Waren mit anderen Nachbarn zusammen von größeren Booten verkaufen. Immer ein Nachbar fährt auf dem gemeinsamen Boot zum Markt und bleibt so lange dort, bis sämtlichen Waren verkauft sind, was wohl bis zu einer Woche dauern kann. Käufer sind dann direkte Anwohner vom Flußufer oder Wiederverkäufer aus umliegenden Orten. Hier treibt man auf dem Wasser Handel und lebt zugleich mit der gesamten Familie in dem schwimmenden Zuhause. Hier ein paar Eindrücke, die hoffentlich die besondere Atmosphäre dieses Ortes zeigen:
Und da werden die Ananas noch direkt frisch zubereitet und ins Boot gereicht:
Toll, oder? Wir sind auf jeden Fall vom Delta, seinem Leben hier und dem doch ganz besonderen Fluß begeistert. Er ist eine ganz besondere Welt für sich.