Montag, 18. Juni 2012
Auf nach Norden!
inselwooge, 18:44h
Wir wollten nach unseren interessanten Erfahrungen in Kambodscha mal wieder reisen wie die Thailänder selbst - also mit Bus oder Zug. Da der Bus von BKK bis Chiang Mai ungefähr 20 Stunden braucht, haben wir uns für die " wesentlich" kürzere Zugfahrt entschieden. Sie fing hier auf dem Hauptbahnhof in BKK an - da kommt unser Express Richtung Norden.
Bevor der hier ist, kann aber noch ganz in Ruhe das Geschirr im Gleisbett gespült werden ( nur keine Hektik )
oder ein Gebet gesprochen werden ( er ist häufiger mit den Zug unterwegs )
oder 'mal wieder ein Nickerchen gemacht werden.
Ab jetzt sehen wir in die Augen dieser Werbefrau, die auch nach Stunden noch genauso nett lächelt. Als aus den vorausgesagten 12 Stunden dann doch 15 Stunden wurden, war uns nicht mehr so nach Lächeln zumute als wir im strömenden Regen in Chiang Mai mitten in der Nacht ankommen. Aber zumindest haben wir ein paar Eindrücke des thailändischen Landlebens sammeln können. Gut, daß der Zug ohne ersichtlichen Grund 'mal mehr als eine Stunde mitten auf der Strecke stehen bleibt.
Nach Fortschritt und Technisierung sieht das nicht aus, sondern eher nach verdammt harter Handarbeit und extremer Anstrengung. Eigentlich hat sich zu der Zeit, die im Museum in Chiang Mai so anschaulich dargestellt wird, nicht wirklich viel verändert.
Hier zum Beispiel die netten Schwestern ( zusammen 193 Jahre alt ), die in der Nähe von Chiang Mai heute noch mit dem althergebrachten Equipment die Arbeit auf dem Feld verrichten - dafür sehen sie allerdings sehr gut gelaunt aus.
Ob die Herren allerdings die Töpfe allerdings noch heute so verzieren,
konnten wir in der Realität leider nicht überprüfen. Und wer ist wieder mitten drin - der König mit Ganzkörperheiligenschein.
In diesem Tempel hier
haben wir zwei sich dem Nichtbuddhisten aufdrängenden Fragen geklärt:
1. Was sind das für Fähnchen hier?
Das ist Spielgeld, das man für den Gegenwert mit echtem Geld erwirbt und auf die Rückseite des Spielgeldes wieder seine Wünsche schreiben kann.
2. Ist der Herr in der Mitte - also nicht der mit dem roten Shirt, sondern der mit der braunen Kutte - echt?
Ja, aber mumifiziert. Das haben wir später noch ein paar Mal gesehen - eine Würdigung von besonders beliebten Mönchen. Ein Brauch, der unserer Meinung nach nicht unbedingt - mit Ausnahme bei Madame Tussaud - nachgeahmt werden sollte.
Die Details der Tempeldekoration begeistern uns immer wieder - wie zum Beispiel diese Lotusblumenschale.
Irgendwie kann man sich gar nicht vorstellen, dass sich diese Herren hier
so filigran um den Blumenschmuck kümmern. Weiter geht's zum ältesten Tempel der Stadt, dem Wat Chedi Luang der von Nagas und Elefanten, die aus der Wand maschieren, bewacht wird.
Gegenüber allerdings - im Wat Phan Tao waren wir offensichtlich zum richtigen Zeitpunkt erschienen - Punkt 5pm singen und beten hier ca. 50 Mönche für eine Stunde.
Das ist ein wirklich beeindruckendes Erlebnis, auch, wenn man nicht versteht, was sie singen. Es erinnert ein klein wenig an gregorianische Gesänge, wobei hier mehr Anteile eines Sprechgesanges dazugehören. Alle Zuhörer sind ganz andächtig und keiner hat vor Ende des Gesanges den Tempel verlassen. Nur dem Mönchsnachwuchs
wurde zwischendurch offensichtlich etwas langweilig. Damit dann nicht so auffällt, dass die drei ein wenig quatschen, sind sie wohl direkt in die letzte Reihe gesetzt worden.
Einen Tempel weiter hat uns dann dieser sehr progressive - rundum tätowierte Mönch unsere Frage nach alll den Bändern hier
im Gebäude beantwortet. Alle Gegenstände im Raum müssen über die Bänder irgendwie mit der Buddhafigur verbunden sein - nur dann strömt die Kraft Buddhas im ganzen Raum. Warum der wunderschöne Jadebuddha nebenan
ganz fadenlos daherkommt, erschließt sich dann nicht so wirklich, aber gut ...
Zwischen all den Wats ein paar Eindrücke von den Strassen Chiang Mais:
Dieser Geist hat eindeutig ein Faible für Erdbeerlimo.
Wo sitzt eigentlich hier der Fahrer?
Die drei hier haben Stehplätze auf der Ladefläche ergattert.
Märkte haben wir auch ein paar besucht, wobei uns der Blumenmarkt am Stadtrand am besten gefallen hat. Die an Bändern aufgezogenen gelben Blumen werden auch in den Tempel gebracht.
Hallo, aufwachen!
Übrigens, hier noch eine Geschäftsidee für die Rheinwiesen: Mattenverleih.
Wer hier was bei seiner Freundin gelten will, der mietet sich in jedem Park eine Matte, damit man dort ganz gediegen das Picknick zu sich nehmen kann. Ratet mal, wo wir gesessen haben - genau auf der Matte. Da passt sich auch der europäische Kavalier schnell an, wenn einmal das System verstanden ist.
Dann aber geht's raus zum berühmtesten Tempel der Stadt - ganz nach oben auf einen Berg oberhalb Chiang Mai's - Wat Phra That Doi Suthep. Frag' uns nur ja keiner in zwei Monaten nach diesen Firmierungen - das wird schwer, sehr schwer.
Na ja, im Tempel auf dem Hügel starten wir natürlich auch wieder mit dem Glockenläuten, das kennen wir ja schon.
Danach geht's an den Erwerb von kleinen Glöckchen,
die mit Wünschen versehen werden, die bei jedem Läuten in Erfüllung gehen - also Obacht, was gewünscht wird. Danach geht's mit Blumen bewaffnet einmal um den goldenen Chedi herum
und bei den drei goldenen Buddhas vorbei.
Wir haben festgestellt, dass die Thais dieses Programm in ziemlicher Eile erledigen, um dann vor dem Tempel gemeinsam zu essen, den Ausblick auf die Stadt zu genießen
oder einer jungen Tänzerin zuzuschauen,
die aber auch im Kreise der Freundinnen mal ein schöpferisches Päuschen einlegen muß.
So wird ein Tempelbesuch immer auch zu einem netten Familienevent mit Unterhaltungsteil.
Für die Touris gibt's zur Unterhaltung dann vermehrt die Möglichkeit, die landestypischen Handwerkserzeugnisse und deren Herstellung näher kennen zu lernen. So steht es im Reiseführer. Übersetzt heißt das, dass man sich gegen eine Vielzahl von Schleppern recht robust zur Wehr setzen muß, die einem gerade heute ganz besonders gute Preise in einer nahegelegenen Seidenherstellung oder Schreinerei organisieren können. Und man wirklich total froh und auch dankbar sein kann, dass man vom Schlepper ausgesucht wurde, der ja schließlich auch jedem anderen Touri diesen Gefallen hätte tuen können. Wir hatten auch so verdammt viel Glück, ausgewählt zu werden und waren auch dementsprechend dankbar und haben dann die Seidenpuppen bei der Fadenabgabe und ihre Vorgänger, die jetzt schon etwas unappetitlich daherkriechen
und die Verarbeitung der Fäden kennenlernen können.
Als wir allerdings auch die Sonnenschirmherstellung
ohne Kauf verlassen hatten, hatte unser Begleiter nicht mehr so reges Interesse an uns, da wir wohl nicht die provisionsträchtigsten Gäste zu sein schienen. Er hatte Pech, daß das Thailandpaket am Morgen davor schon auf die Reise geschickt wurde, sonst hätte sein Tagesergebnis bestimmt anders ausgesehen.
Schirme haben wir allerdings wieder gesehen und zwar vom Fluß aus, auf dem wir eine Paddeltour unternommen haben.
Ganz schön einfallsreich und nach Beendigung der Regenzeit ganz rasch wieder zu deinstallieren.
PS: Nach unseren anstrengenden Wanderungen durch die Stadt, haben wir ab und an diese drei hier beneidet, die offensichtlich ein ähnliches Programm hinter sich hatten.
Bevor der hier ist, kann aber noch ganz in Ruhe das Geschirr im Gleisbett gespült werden ( nur keine Hektik )
oder ein Gebet gesprochen werden ( er ist häufiger mit den Zug unterwegs )
oder 'mal wieder ein Nickerchen gemacht werden.
Ab jetzt sehen wir in die Augen dieser Werbefrau, die auch nach Stunden noch genauso nett lächelt. Als aus den vorausgesagten 12 Stunden dann doch 15 Stunden wurden, war uns nicht mehr so nach Lächeln zumute als wir im strömenden Regen in Chiang Mai mitten in der Nacht ankommen. Aber zumindest haben wir ein paar Eindrücke des thailändischen Landlebens sammeln können. Gut, daß der Zug ohne ersichtlichen Grund 'mal mehr als eine Stunde mitten auf der Strecke stehen bleibt.
Nach Fortschritt und Technisierung sieht das nicht aus, sondern eher nach verdammt harter Handarbeit und extremer Anstrengung. Eigentlich hat sich zu der Zeit, die im Museum in Chiang Mai so anschaulich dargestellt wird, nicht wirklich viel verändert.
Hier zum Beispiel die netten Schwestern ( zusammen 193 Jahre alt ), die in der Nähe von Chiang Mai heute noch mit dem althergebrachten Equipment die Arbeit auf dem Feld verrichten - dafür sehen sie allerdings sehr gut gelaunt aus.
Ob die Herren allerdings die Töpfe allerdings noch heute so verzieren,
konnten wir in der Realität leider nicht überprüfen. Und wer ist wieder mitten drin - der König mit Ganzkörperheiligenschein.
In diesem Tempel hier
haben wir zwei sich dem Nichtbuddhisten aufdrängenden Fragen geklärt:
1. Was sind das für Fähnchen hier?
Das ist Spielgeld, das man für den Gegenwert mit echtem Geld erwirbt und auf die Rückseite des Spielgeldes wieder seine Wünsche schreiben kann.
2. Ist der Herr in der Mitte - also nicht der mit dem roten Shirt, sondern der mit der braunen Kutte - echt?
Ja, aber mumifiziert. Das haben wir später noch ein paar Mal gesehen - eine Würdigung von besonders beliebten Mönchen. Ein Brauch, der unserer Meinung nach nicht unbedingt - mit Ausnahme bei Madame Tussaud - nachgeahmt werden sollte.
Die Details der Tempeldekoration begeistern uns immer wieder - wie zum Beispiel diese Lotusblumenschale.
Irgendwie kann man sich gar nicht vorstellen, dass sich diese Herren hier
so filigran um den Blumenschmuck kümmern. Weiter geht's zum ältesten Tempel der Stadt, dem Wat Chedi Luang der von Nagas und Elefanten, die aus der Wand maschieren, bewacht wird.
Gegenüber allerdings - im Wat Phan Tao waren wir offensichtlich zum richtigen Zeitpunkt erschienen - Punkt 5pm singen und beten hier ca. 50 Mönche für eine Stunde.
Das ist ein wirklich beeindruckendes Erlebnis, auch, wenn man nicht versteht, was sie singen. Es erinnert ein klein wenig an gregorianische Gesänge, wobei hier mehr Anteile eines Sprechgesanges dazugehören. Alle Zuhörer sind ganz andächtig und keiner hat vor Ende des Gesanges den Tempel verlassen. Nur dem Mönchsnachwuchs
wurde zwischendurch offensichtlich etwas langweilig. Damit dann nicht so auffällt, dass die drei ein wenig quatschen, sind sie wohl direkt in die letzte Reihe gesetzt worden.
Einen Tempel weiter hat uns dann dieser sehr progressive - rundum tätowierte Mönch unsere Frage nach alll den Bändern hier
im Gebäude beantwortet. Alle Gegenstände im Raum müssen über die Bänder irgendwie mit der Buddhafigur verbunden sein - nur dann strömt die Kraft Buddhas im ganzen Raum. Warum der wunderschöne Jadebuddha nebenan
ganz fadenlos daherkommt, erschließt sich dann nicht so wirklich, aber gut ...
Zwischen all den Wats ein paar Eindrücke von den Strassen Chiang Mais:
Dieser Geist hat eindeutig ein Faible für Erdbeerlimo.
Wo sitzt eigentlich hier der Fahrer?
Die drei hier haben Stehplätze auf der Ladefläche ergattert.
Märkte haben wir auch ein paar besucht, wobei uns der Blumenmarkt am Stadtrand am besten gefallen hat. Die an Bändern aufgezogenen gelben Blumen werden auch in den Tempel gebracht.
Hallo, aufwachen!
Übrigens, hier noch eine Geschäftsidee für die Rheinwiesen: Mattenverleih.
Wer hier was bei seiner Freundin gelten will, der mietet sich in jedem Park eine Matte, damit man dort ganz gediegen das Picknick zu sich nehmen kann. Ratet mal, wo wir gesessen haben - genau auf der Matte. Da passt sich auch der europäische Kavalier schnell an, wenn einmal das System verstanden ist.
Dann aber geht's raus zum berühmtesten Tempel der Stadt - ganz nach oben auf einen Berg oberhalb Chiang Mai's - Wat Phra That Doi Suthep. Frag' uns nur ja keiner in zwei Monaten nach diesen Firmierungen - das wird schwer, sehr schwer.
Na ja, im Tempel auf dem Hügel starten wir natürlich auch wieder mit dem Glockenläuten, das kennen wir ja schon.
Danach geht's an den Erwerb von kleinen Glöckchen,
die mit Wünschen versehen werden, die bei jedem Läuten in Erfüllung gehen - also Obacht, was gewünscht wird. Danach geht's mit Blumen bewaffnet einmal um den goldenen Chedi herum
und bei den drei goldenen Buddhas vorbei.
Wir haben festgestellt, dass die Thais dieses Programm in ziemlicher Eile erledigen, um dann vor dem Tempel gemeinsam zu essen, den Ausblick auf die Stadt zu genießen
oder einer jungen Tänzerin zuzuschauen,
die aber auch im Kreise der Freundinnen mal ein schöpferisches Päuschen einlegen muß.
So wird ein Tempelbesuch immer auch zu einem netten Familienevent mit Unterhaltungsteil.
Für die Touris gibt's zur Unterhaltung dann vermehrt die Möglichkeit, die landestypischen Handwerkserzeugnisse und deren Herstellung näher kennen zu lernen. So steht es im Reiseführer. Übersetzt heißt das, dass man sich gegen eine Vielzahl von Schleppern recht robust zur Wehr setzen muß, die einem gerade heute ganz besonders gute Preise in einer nahegelegenen Seidenherstellung oder Schreinerei organisieren können. Und man wirklich total froh und auch dankbar sein kann, dass man vom Schlepper ausgesucht wurde, der ja schließlich auch jedem anderen Touri diesen Gefallen hätte tuen können. Wir hatten auch so verdammt viel Glück, ausgewählt zu werden und waren auch dementsprechend dankbar und haben dann die Seidenpuppen bei der Fadenabgabe und ihre Vorgänger, die jetzt schon etwas unappetitlich daherkriechen
und die Verarbeitung der Fäden kennenlernen können.
Als wir allerdings auch die Sonnenschirmherstellung
ohne Kauf verlassen hatten, hatte unser Begleiter nicht mehr so reges Interesse an uns, da wir wohl nicht die provisionsträchtigsten Gäste zu sein schienen. Er hatte Pech, daß das Thailandpaket am Morgen davor schon auf die Reise geschickt wurde, sonst hätte sein Tagesergebnis bestimmt anders ausgesehen.
Schirme haben wir allerdings wieder gesehen und zwar vom Fluß aus, auf dem wir eine Paddeltour unternommen haben.
Ganz schön einfallsreich und nach Beendigung der Regenzeit ganz rasch wieder zu deinstallieren.
PS: Nach unseren anstrengenden Wanderungen durch die Stadt, haben wir ab und an diese drei hier beneidet, die offensichtlich ein ähnliches Programm hinter sich hatten.