Freitag, 9. Dezember 2011
Ecuador - Vier Seiten eines Landes
inselwooge, 16:20h
Und plötzlich standen wir in Quito und hatten 6 Wochen Zeit – ohne, dass wir uns im Vorfeld in irgendeiner Weise mit Ecuador auseinandergesetzt hatten, da ja Alles verplant war.
Was jetzt? Glücklicherweise hatten wir eine Adresse in Quito, die wir im Notfall anrufen wollten. Gut, ein echter Notfall war`s jetzt nicht, aber man kann ja mal anrufen. Drei Stunden später sitzen wir bei Heike bei Wein und ecuadorianischer Schokolade und hören uns die Tipps und Ratschläge für eine selbstorganisierte Reise durch Ecuador an.
Wir lernen, dass Ecuador touristisch betrachtet aus folgenden Bereichen besteht:
Dann wollten wir mal schauen, was die Vier so für uns bereithalten.
Andenhochland
Gestartet sind wir in Quito, der auf einer Höhe von ca. 2600 Metern liegenden Hauptstadt Ecuadors. Die Stadt ist aufgeteilt in einen historischen und einen modernen Teil, wobei der historische bei weitem schöner und interessanter ist.
In Quitos Altstadt gibt es jede Menge schöne alte Kirchen, die alle aus der Zeit der Spanier und der damit in Südamerika eingewanderten Missionare stammen. Ansonsten gibt es - wie in vielen südamerikanischen Städten - einen zentralen Platz, an dem die Hauptkirche und die öffentlichen Gebäude stehen, in Quito ist es natürlich der Regierungspalast. Von diesem zentralen Platz aus gehen dann geradlinig von Ost nach West und von Nord nach Süd die Straßenzüge ab, die teilweise den Glanz früherer Tage nur erahnen lassen.
Eine Kirche sticht besonders hervor – die Compania Iglesia. In ihr sind wohl 7 Tonnen Gold verbaut, was man ohne Nachwiegen glaubt.
Erwähnenswert ist auch ein Wahrzeichen der Stadt, auf das die Einwohner nicht unbedingt stolz sind, aber das durch seine exponierte Lage über der Stadt thront. Es ist diese Figur
auf dem El Panecillo - von dem aus man einen wunderschönen Blick über die gesamte Stadt hat. Erst von dort aus wir einem die Größe dieser Stadt wirklich bewußt.
Unser nächstes Ziel heißt Banos. Um die Straße der Vulkane in Ruhe betrachten zu können, reisen wir mit dem Taxi dorthin. Taxi fahren in Ecuador ist ungefähr so teuer wie bei uns mit dem Bus oder der Bahn zu fahren. Diese Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt, obwohl man erst richtig in Ecuador angekommen ist, wenn man mit dem Bus gefahren ist – aber dazu später..
Das haben wir in echt leider nicht mitbekommen.
Der letzte Vulkan der Straße der Vulkane ist der Tungurahua,
der in unmittelbarer Nähe zu Banos liegt und derzeit auch wieder aktiver ist.
Banos heißt im übrigen Bäder und genau die machen diese Stadt aus. Im Stadtgebiet liegen 3 Bäder, die alle Becken mit unterschiedlich heißem und schwefelhaltigem Wasser enthalten, das aus dem Erdinneren ans Tageslicht geholt wird. Die Becken mit kaltem Wasser werden zum Teil direkt aus einem Wasserfall gespeist. Wir haben jedes Bad der Stadt ausprobiert,
wobei das Bad El Cielo seinem Namen wirklich alle Ehre macht. Man hat tatsächlich das Gefühl,
zwischen den Berggipfeln direkt unter den Wolken zu schwimmen.
Aber eins haben wir auch gelernt, das Wandern fordert hier doch andere Fitnessvoraussetzungen als in Nordamerika. An diesen Wanderwegen hätte auch der Sauerländische Gebirgsverein seine helle Freude.
Banos ist ansonsten eine typische, wie schon bei Quito beschriebene Stadt nach kolonialem Stil.
Was diese Stadt allerdings aus macht sind die Menschen.
Sie sind sehr an Fremden interessiert und kommen auch mit nicht Spanisch sprechenden Touristen ins "Gespräch ".
Das ging so weit, dass drei ca. 16 jährige, nachdem wir erzählt hatten, dass wir keine Kinder hätten, auf die Idee gekommen sind, dass wir sie doch adoptieren und mit nach Alemania nehmen könnten.
Sie sind freundlich und hilfsbereit, was wenn man kein Spanisch spricht besonders wichtig wird, da hier so gut wie niemand Englisch spricht. Allerdings war das auch der Anstoß für uns, uns einige spanische Grundkenntnisse anzueignen. Wir wollten noch mehr mit diesen netten Menschen in Kontakt kommen. Deshalb belegten wir einen Spanischkurs bei Theresa, die uns zumindest die Grundkenntnisse der Konversation beigebracht hat.
Wir konnten jetzt also nach dem Weg fragen, Essen bestellen etc. Zum Überleben hat’s auf alle Fälle gereicht.
Und jetzt zurück zur Werbung:
Rebecca, Doug aufgepasst wie versprochen:
Wo wir in Banos gewohnt haben ? In der Casa Verde – einem wahrgewordenen Traum von Rebecca und Doug, die aus Australien und Neuseeland stammend sich Ihren Traum von einem Hostal wahrgemacht haben. Doug, der von einer australischen Farm stammt, hat das Haus mit Hilfe von ecuadorianischen Nachbarn fast selbst gebaut, während die Dekoration und Gestaltung von der Idee bis zur Umsetzung ganz in Rebeccas Händen lagen.
Die Casa Verde liegt ein wenig außerhalb der Stadt direkt am Rio Pastaza, so dass man ganz entspannt in seiner Hängematte dem Rauschen des Flusses zuhören kann oder eben seine Spanischvokabeln paukt.
Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt, da man hier nicht Gast, sondern Teil der Familie ist, so dass es uns wirklich schwer gefallen ist, Banos und die Casa Verde zu verlassen. Ausschlaggebend war dann ein Ausflug mit Shira und Aileen, zwei sehr netten Californierinnen, die wir hier kennengelernt haben, in den Dschungel – also Amazonien.
Amazonien
Von Banos aus sind wir Richtung Süden gefahren, um im Raum Puyo die ersten Ausläufer des Urwalds kennenzulernen. Nach waghalsigen Fahrten mit Gondeln über reissenden Flüssen
und einer Einbaumfahrt durch den Urwald
einem Besuch bei einer Auswilderungsstation für Affen
haben wir dann den echten Dschungel kennengelernt.
Aber, da das hier nur der Beginn des Dschungels und Amazoniens ist, wollen wir noch ein wenig mehr davon sehen und erleben.
Und dahin geht es jetzt mit dem Überlandbus, der wie oben kurz angerissen, das Leben der Ecuadorianer bestimmt. Zum einen deshalb, da viele Ecuadorianer kein Auto haben und die Busse zu den Stoßzeiten übervoll sind und zum Anderen, da in den Bussen alle paar Kilometer ein paar Händler auftauchen, die von Getränken über Nüssen und warmen Speisen Alles anbieten, was das Herz begehrt. Ach ja, und ständig läuft das Fernsehen in voller Lautstärke. Nach ein paar neugierigen Blicken am Anfang, ist man schnell akzeptiert und muß natürlich erzählen wo man herkommt und wo man hin will.
Nach diesen positiven Erfahrungen wird der Bus ab jetzt zu unserem bevorzugten Transportmittel in Ecuador.
Zurück zu unserem Ziel: Amazonien. Das Erleben des Dschungels hautnah macht Octavio – unser Guide in der Hakuna Matata Lodge möglich. Nachdem wir erst ein paar selbstorganisierte Touren auf dem sehr weitläufigen Gelände der Lodge unternommen haben,
Zeigt uns Majic Oktavio,
dessen Opa Shamane war, seine Welt . Ein paar von Euch werden ihn sicher kennenlernen, da er uns im nächsten Jahr in Deutschland besuchen wird, wenn er für ein Jahr als Volenteer nach Europa kommt. Was macht diesen Mann magisch? Naja, unsere Tour begann mit einer Autofahrt auf der Octavio den Fahrer plötzlich bat, zu stoppen, da er einige Affen, später dann auch Vögel gehört hatte – während der Fahrt! Kaum zu glauben, aber es war tatsächlich so, dass er uns dann diese freilebenden Tiere zeigen konnte.
Es ging weiter mit einem Besuch einer Eingeborenenfamilie, die in ihrer Hütte mitten im Urwald auf einer Insel lebt. Nicht nur, dass er ihre Sprache sprach, denn diese Eingeborenen sprachen kein Spanisch, sondern er kannte alle ihre Sitten und Bräuche und erklärte sie uns auch. Seine Zeichnungen auf unseren Gesichtern mit Manjok sind auch nicht zu verachten. Auch im Schießen mit dem Blasrohr auf den Holzaffen war er uns überlegen. Richtig begeistert hat er uns dann allerdings im Dschungel. Hier erkannte er jede Pflanze, jeden Baum, entdeckte kleinste Tiere, die unseren Weg kreuzten, wußte, welche Pflanze gegen welche Krankheit hilft und unterhielt sich mit weit entfernten Vögeln, die ihm auch antworteten. Genau deshalb ist er majic. Wir wissen nur noch nicht so genau, wie wir ihn im nächsten Jahr auch so begeistern können, ein Besuch des Kölner Doms ist zwar interessant, aber an den Spuren zu erkennen, dass hier vor kurzem ein Stachelschwein vorbeigekommen ist, das ist schon was anderes.
Hier ein paar Eindrücke unserer Touren mit Oktavio – der Kamera hat die Feuchtigkeit nicht so ganz so gefallen, so dass einige Fotos leider etwas trübe sind.
Abends waren wir zwar immer so dreckig wie sonst selten, da die Wege im Dschungel doch noch eine Steigerung zu den ecuadorianischen Wanderwegen sind,
aber wo kann man schon trockenen Fußes an Lianen schaukeln?
Amazonien ist, was die Flora und Fauna anbelangt wirklich unglaublich vielfältig und wir sind sehr froh, dass wir diese Welt haben entdecken können.
Was uns am Festland Ecuadors noch fehlt war dann der Norden des Landes. Also zurück ins Andenhochland – nach Otavallo.
Andenhochland – die Zweite
Otavalo ist bekannt für den größten Markt für Handwerkskunst der Otavalenser und ihrer Nachbarn rund um Otavalo. Der Markt ist insbesondere am Samstag nicht nur auf dem Plaza de Poncho, sondern auch auf allen benachbarten Straßen aufgebaut und zieht jeden einigermaßen Kaufwilligen in seinen Bann.
Da latentes Appetenzverhalten zum Erwerb von Souvenirs doch stark ausgeprägt ist, haben wir auch noch schnell das Thema "Paket verschicken" in Ecuador kennengelernt. Wichtig ist, dass man viel Zeit und Ruhe mitbringt, da das Procedere doch aufgrund der Antidrogenmaßnahmen etwas langwieriger ist als in der Kölner Hauptpost. Das schönste ist allerdings hinterher das Paket selbst, das dann rundherum mit Briefmarken beklebt ist.
Aber die Touristen, die nur für den Markt nach Otavalo kommen, haben viel verpasst. Neben Wanderungen an dem wohl stillsten Ort in Ecuador – dem Lago de Mojanda –,
der ca. 25 Kilometer von Otavalo entfernt ist und einem beibringt, sich wieder über die Ankunft eines abholenden Taxis zur fast vereinbarten Zeit zu freuen ( aber als typische Deutsche hatten wir natürlich schon mindestens drei Notfallpläne entwickelt für den Fall, das der Taxifahrer uns hier oben auf 3700 Meter am Ende der Welt stehen lassen würde), gibt’s bei Peguche einen heilgen Ort der Inkas zu entdecken, an dem am Tag der Sonnenwende ein gemeinschaftliches Bad genommen wird.
Nach einem Besuch des Condorparkes, der übrigens ein Teil einer deutschen Stiftung ist und sich der deutsche Chef auch gerne Direktor nennt, weiß man Alles über das bedrohte Leben der Condore, von denen es in Ecuador nur noch 40 an der Zahl gibt – zwei davon hier im Park.
Daneben leben dort im Park noch weitere Vögel, von denen manche doch nicht ganz echt aussehen, es aber sind – wie diese vier Kollegen hier:
Wie das genau mit den Vulkanseen ist, lernt man dann in der Nähe von Kotakachi, einer Stadt, die vom Lederhandwerk lebt.
Der Lago Cuicocha ist ein erloschener Vulkan, den heute ein See mit zwei Inseln krönt. Bei einer Rundfahrt in einer Barkasse um die beiden Inseln zeigt der Bootsführer Stellen, in denen im See Bläschen mit Schwefel aufsteigen, die aus dem fast erloschenen Vulkan stammen.
In dem am See gelegenen Besucherzentrum wird erklärt, wie dieser Vulkansee entstanden ist und auch viel über die hier zu bestaunende Flora und Fauna berichtet.
Es war eine sehr schöne Zeit in Otavalo. Aber nun hieß es über Quito zu einem neuen Abenteuer aufzubrechen. Und zwar zur 3. Seite des Landes - den
Galapagos Inseln
Jeder hat es uns während unserer Reise gesagt : Ihr müsst unbedingt auf die Galapagos Inseln fahren. Gut, nach dem zehnten, der uns diesen Tipp gegeben hat, haben wir dann aufgegeben und über ein örtliches Reisebüro eine Last Minute – Reise auf die Inseln gebucht.
Die Inselchen liegen mitten im pazifischen Ozean. Drumherum ist nichts als Wasser und auf allen Karten kann man ca. 7 größere Inseln sehen. In Wirklichkeit liegen hier Hunderte von kleinen Inselchen im teilweise türkisblauen Wasser.
Die Inseln selbst sind vulkanischen Ursprungs – wobei die Vulkanaktivitäten noch lange nicht beendet sind. Vielmehr hat es im Jahre 2005 auf der Insel Isabella nochmals einen Ausbruch gegeben, da alle Inseln auf unterschiedlichen tektonischen Platten gelegen sind und durch die Verschiebung der Platten ( ca.3,4 Zentimeter pro Jahr ) der entstehende Druck im Rahmen von Vulkanausbrüchen abgebaut wird.
In 2011 gab es glücklicher Weise keinen Ausbruch, so dass wir ganz in Ruhe die Inseln genießen konnten.
Mit dem Flieger geht es von Quito nach Baltra – einer der Inseln, die ausschließlich den Flughafen beherbergt.
Von dieser Insel werden alle Tausende von Touristen mit kleinen Booten auf die Hauptinsel Isla Santa Cruz gebracht.
Der hier begrüßt alle aufmerksamen Touristen:
Eine sich schnell verändernde Insel, die wohl die grünste Insel des Archipels ist - Santa Cruz. Am Ende der Busfahrt über die Insel sind wir am Puerto Ayora
und warten am Hafen auf unser Taxi zur Motoryacht Darwin, die glücklicher Weise einer der kleineren Boote zur Eroberung der Inselwelt ist.
Wir teilen das Boot mit 14 anderen Touristen aus allen Herren Ländern und 6 Crewmitgliedern.
Was fällt einem ein, wenn man an die Galapagosinseln denkt – Charles Darwin und seine Evolutionstheorie. Das ist übrigens Charles Darwin.
Nein, seine Evolutionstheorie wird jetzt nicht erklärt, das haben wir schon im Bio – Kurs nicht so 100%ig verstanden. Vielmehr haben wir die Darwin – Forschungsstation in Puerto Ayora besucht, in der die unterschiedlichen Schildkrötenarten beheimatet sind, die auf den Inseln leben aufgezüchtet und später wieder in die Freiheit entlassen werden.
Ein Kandidat sticht allerdings bei den vielen gepanzerten Kerlchen hervor.
Er sieht in natura so aus.
George hat man auf der Insel Pinta als einziges Exemplar seiner Sorte im Jahre 1972 gefunden und in den Park gebracht. George soll zwischen 90 und 120 Jahren alt sein und im wahrsten Sinne des Wortes lonesome – einen wie ihn gibt es nicht mehr. Wenn George geht, geht seine Spezies.
Die hier sonst noch lebenden größeren Exemplare sind zwar mit George verschwägert, aber nicht verwandt.
Während George und seine Artgenossen hinter Gittern leben, bietet Puerto Ayora anderen Tieren ein freieres Leben mitten in der Stadt.
Dann geht’s auf’s Wasser. Schon auf dem Wasser geht es mit der Artenvielfalt los. Zunächst sehen wir Seelöwen, riesige Schildkröten kreuzen unseren Weg, gefolgt von einem Manta, der bestimmt eine Spannweite von 3 Metern hat, Delphine begleiten uns ein Stück des Weges, Haie lassen sich auch sehen und natürlich begleiten das Schiff einige Fregattvögel, in der Hoffnung, dass es was zu beissen gibt. Traumhaft, dieser erste Eindruck und während der nächsten Tage werden wir immer wieder solche Begegnungen haben.
Wir landen an verschiedenen Inseln an, auf denen wir wandern und dabei kommen wir aus dem Staunen nicht raus. Landleguane, Wasserleguane, Seelöwenmütter mit ihren Jungen, brütende Fregattvögel, Blaufußtölpel und jede Menge orangerote Krabben.
Diese Kerlchen, die keinerlei Angst vor Menschen haben und sich anscheinend ihres Schutzes bewußt sind, leben an traumhaft schönen Stränden. Ein Seehundbaby hatte sogar soviel Gefallen an uns gefunden, dass es ständig hinter uns her tigerte.
Nach den Wanderungen stand immer noch ein Strandaufenthalt auf dem Program, der zum Entspannen, zum Schwimmen oder aber zum Schnorcheln genutzt werden konnte. Das letztere haben wir dann in Anspruch genommen, wodurch wir den Tieren noch viel näher kamen. Delphine, Pinguine und Seelöwen, die ohne Scheu neugierig um uns herum kreisten, Riesenschildkröten, die behebig durch das Wasser schwammen. Die Begegnung mit Haien hat allerdings etwas Beunruhigendes, auch wenn die Besatzung unseres Schiffes immer wieder beteuerte: die tun doch gar nichts, die wollen nur spielen. Leider haben wir bis jetzt noch keine Unterwasserkamera, so dass wir Euch die Tierchen nur so zeigen können.
Was uns aber völlig überrascht hat ist, dass jede Insel sowohl hinsichtlich der Vegetation als auch hinsichtlich der dort lebenden Tiere unterschiedlich ist. Selbst die Farbe des Sandes ist von Insel zu Insel mal schwarz, rot oder weiss. Hier ein paar Eindrücke:
Aber leider geht auch hier unsere Zeit schon zu Ende
Las Islas Galapagos – das ist wirklich ein wahrgewordener Traum vom vielleicht letzten Paradies der Welt. Um auch die anderen Inseln noch zu erkunden, würden wir sehr gerne wiederkommen , so dass uns der Abschied sowohl von den Inseln als auch von der MY Darwin und seiner Crew sehr schwer fällt.
Coast
Uns fehlt noch ein Eindruck aus dem Bereich Coast.
Von den Galapagos Inseln ging es noch in die Hafenstadt Guayaquil, die mit 2,2 Mio. Einwohner die größte Stadt Ecuadors ist. In den Reiseführern kommt Guayaquil nicht gut weg. Deshalb sollte sie auch nur ein Zwischenziel mit einem Tag Aufenthalt sein. Diesen Tag haben wir genutzt, um uns den alten Stadtkern Cerro Santa Ana anzuschauen, der auf einer Anhöhe der Stadt liegt und sich durch kleine Gassen mit stetig ansteigenden Treppen – 444 an der Zahl bis zum Gipfel – und bunt bemalten Häusern auszeichnet.
Ein sehr schöner Stadtteil, der auf dem Gipfel einen Leuchtturm und einen Kapelle beheimatet.
Weiter ging es zu der am Guayas gelegenen Uferpromenade. Guayaquil ist eine sehr moderne Stadt und so präsentiert sich auch die Uferpromenade. Dank einer von einem ehemaligen Bürgermeister ins Leben gerufenen Stiftung. von der Fundacion Malecon 2000 – wurde diese Uferpromenade, wie aber auch der oben erwähnte Stadtteil renoviert bzw. modernisiert.
Die Uferpromenade umfasst neben Geschäften und Restaurants auch einen sehr schönen Park in dem Kinder mit ferngesteuerten Booten spielen oder in einer aufblasbaren Kugel über das Wasser gehen können.
In einem Park, der 3 Parallelstraßen von der Uferpromeade entfernt liegt, kann man mitten in der Stadt eine besondere Attraktion bewundern. In diesem Park leben nämlich Landleguane, die sich – völlig unüblich für diese Tiere – auf Bäumen sonnen oder in den Brunnen ein Bad nehmen. Das diese Tiere in dem vom Straßenverkehr umringten Platz bleiben, erklärt der Parkwächter damit, dass sie hier gefüttert werden und sie somit auch keinen Grund zum Verlassen des Parks haben.
Resümierend lässt sich für uns sagen: Uns hat Guayaquil sehr gut gefallen, den so haben wir in Ecuador eine völlig andere Stadt, die auch irgendwo in Nordamerika liegen könnte, kennengelernt. Allerdings glauben wir nicht, dass sich die älteren Ecuadorianer hier noch wirklich Zuhause fühlen.
Zurück zu den Menschen:
Hier haben wir einmal ein paar Bilder von Menschen in Ecuador zusammengestellt, die sie in ihrem täglichen Leben zeigen. Wir haben die Menschen hier als sehr freundlich und aufgeschlossen kennengelernt, die trotz ihrer oft unglaublichen Armut offensichtlich dennoch sehr zufrieden sind. Der Familienzusammenhalt und der Glaube an Gott scheint den Menschen hier diesen unerschütterlichen Optimismus zu geben.
Jetzt haben wir alle vier Bereiche Ecuadors kennengelernt und nehmen eine Vielzahl von sehr schönen Erinnerungen mit nach Hause. Uns eins steht fest, hier waren wir ganz sicher nicht zum letzten Mal.
Was jetzt? Glücklicherweise hatten wir eine Adresse in Quito, die wir im Notfall anrufen wollten. Gut, ein echter Notfall war`s jetzt nicht, aber man kann ja mal anrufen. Drei Stunden später sitzen wir bei Heike bei Wein und ecuadorianischer Schokolade und hören uns die Tipps und Ratschläge für eine selbstorganisierte Reise durch Ecuador an.
Wir lernen, dass Ecuador touristisch betrachtet aus folgenden Bereichen besteht:
Dann wollten wir mal schauen, was die Vier so für uns bereithalten.
Andenhochland
Gestartet sind wir in Quito, der auf einer Höhe von ca. 2600 Metern liegenden Hauptstadt Ecuadors. Die Stadt ist aufgeteilt in einen historischen und einen modernen Teil, wobei der historische bei weitem schöner und interessanter ist.
In Quitos Altstadt gibt es jede Menge schöne alte Kirchen, die alle aus der Zeit der Spanier und der damit in Südamerika eingewanderten Missionare stammen. Ansonsten gibt es - wie in vielen südamerikanischen Städten - einen zentralen Platz, an dem die Hauptkirche und die öffentlichen Gebäude stehen, in Quito ist es natürlich der Regierungspalast. Von diesem zentralen Platz aus gehen dann geradlinig von Ost nach West und von Nord nach Süd die Straßenzüge ab, die teilweise den Glanz früherer Tage nur erahnen lassen.
Eine Kirche sticht besonders hervor – die Compania Iglesia. In ihr sind wohl 7 Tonnen Gold verbaut, was man ohne Nachwiegen glaubt.
Erwähnenswert ist auch ein Wahrzeichen der Stadt, auf das die Einwohner nicht unbedingt stolz sind, aber das durch seine exponierte Lage über der Stadt thront. Es ist diese Figur
auf dem El Panecillo - von dem aus man einen wunderschönen Blick über die gesamte Stadt hat. Erst von dort aus wir einem die Größe dieser Stadt wirklich bewußt.
Unser nächstes Ziel heißt Banos. Um die Straße der Vulkane in Ruhe betrachten zu können, reisen wir mit dem Taxi dorthin. Taxi fahren in Ecuador ist ungefähr so teuer wie bei uns mit dem Bus oder der Bahn zu fahren. Diese Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt, obwohl man erst richtig in Ecuador angekommen ist, wenn man mit dem Bus gefahren ist – aber dazu später..
Das haben wir in echt leider nicht mitbekommen.
Der letzte Vulkan der Straße der Vulkane ist der Tungurahua,
der in unmittelbarer Nähe zu Banos liegt und derzeit auch wieder aktiver ist.
Banos heißt im übrigen Bäder und genau die machen diese Stadt aus. Im Stadtgebiet liegen 3 Bäder, die alle Becken mit unterschiedlich heißem und schwefelhaltigem Wasser enthalten, das aus dem Erdinneren ans Tageslicht geholt wird. Die Becken mit kaltem Wasser werden zum Teil direkt aus einem Wasserfall gespeist. Wir haben jedes Bad der Stadt ausprobiert,
wobei das Bad El Cielo seinem Namen wirklich alle Ehre macht. Man hat tatsächlich das Gefühl,
zwischen den Berggipfeln direkt unter den Wolken zu schwimmen.
Aber eins haben wir auch gelernt, das Wandern fordert hier doch andere Fitnessvoraussetzungen als in Nordamerika. An diesen Wanderwegen hätte auch der Sauerländische Gebirgsverein seine helle Freude.
Banos ist ansonsten eine typische, wie schon bei Quito beschriebene Stadt nach kolonialem Stil.
Was diese Stadt allerdings aus macht sind die Menschen.
Sie sind sehr an Fremden interessiert und kommen auch mit nicht Spanisch sprechenden Touristen ins "Gespräch ".
Das ging so weit, dass drei ca. 16 jährige, nachdem wir erzählt hatten, dass wir keine Kinder hätten, auf die Idee gekommen sind, dass wir sie doch adoptieren und mit nach Alemania nehmen könnten.
Sie sind freundlich und hilfsbereit, was wenn man kein Spanisch spricht besonders wichtig wird, da hier so gut wie niemand Englisch spricht. Allerdings war das auch der Anstoß für uns, uns einige spanische Grundkenntnisse anzueignen. Wir wollten noch mehr mit diesen netten Menschen in Kontakt kommen. Deshalb belegten wir einen Spanischkurs bei Theresa, die uns zumindest die Grundkenntnisse der Konversation beigebracht hat.
Wir konnten jetzt also nach dem Weg fragen, Essen bestellen etc. Zum Überleben hat’s auf alle Fälle gereicht.
Und jetzt zurück zur Werbung:
Rebecca, Doug aufgepasst wie versprochen:
Wo wir in Banos gewohnt haben ? In der Casa Verde – einem wahrgewordenen Traum von Rebecca und Doug, die aus Australien und Neuseeland stammend sich Ihren Traum von einem Hostal wahrgemacht haben. Doug, der von einer australischen Farm stammt, hat das Haus mit Hilfe von ecuadorianischen Nachbarn fast selbst gebaut, während die Dekoration und Gestaltung von der Idee bis zur Umsetzung ganz in Rebeccas Händen lagen.
Die Casa Verde liegt ein wenig außerhalb der Stadt direkt am Rio Pastaza, so dass man ganz entspannt in seiner Hängematte dem Rauschen des Flusses zuhören kann oder eben seine Spanischvokabeln paukt.
Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt, da man hier nicht Gast, sondern Teil der Familie ist, so dass es uns wirklich schwer gefallen ist, Banos und die Casa Verde zu verlassen. Ausschlaggebend war dann ein Ausflug mit Shira und Aileen, zwei sehr netten Californierinnen, die wir hier kennengelernt haben, in den Dschungel – also Amazonien.
Amazonien
Von Banos aus sind wir Richtung Süden gefahren, um im Raum Puyo die ersten Ausläufer des Urwalds kennenzulernen. Nach waghalsigen Fahrten mit Gondeln über reissenden Flüssen
und einer Einbaumfahrt durch den Urwald
einem Besuch bei einer Auswilderungsstation für Affen
haben wir dann den echten Dschungel kennengelernt.
Aber, da das hier nur der Beginn des Dschungels und Amazoniens ist, wollen wir noch ein wenig mehr davon sehen und erleben.
Und dahin geht es jetzt mit dem Überlandbus, der wie oben kurz angerissen, das Leben der Ecuadorianer bestimmt. Zum einen deshalb, da viele Ecuadorianer kein Auto haben und die Busse zu den Stoßzeiten übervoll sind und zum Anderen, da in den Bussen alle paar Kilometer ein paar Händler auftauchen, die von Getränken über Nüssen und warmen Speisen Alles anbieten, was das Herz begehrt. Ach ja, und ständig läuft das Fernsehen in voller Lautstärke. Nach ein paar neugierigen Blicken am Anfang, ist man schnell akzeptiert und muß natürlich erzählen wo man herkommt und wo man hin will.
Nach diesen positiven Erfahrungen wird der Bus ab jetzt zu unserem bevorzugten Transportmittel in Ecuador.
Zurück zu unserem Ziel: Amazonien. Das Erleben des Dschungels hautnah macht Octavio – unser Guide in der Hakuna Matata Lodge möglich. Nachdem wir erst ein paar selbstorganisierte Touren auf dem sehr weitläufigen Gelände der Lodge unternommen haben,
Zeigt uns Majic Oktavio,
dessen Opa Shamane war, seine Welt . Ein paar von Euch werden ihn sicher kennenlernen, da er uns im nächsten Jahr in Deutschland besuchen wird, wenn er für ein Jahr als Volenteer nach Europa kommt. Was macht diesen Mann magisch? Naja, unsere Tour begann mit einer Autofahrt auf der Octavio den Fahrer plötzlich bat, zu stoppen, da er einige Affen, später dann auch Vögel gehört hatte – während der Fahrt! Kaum zu glauben, aber es war tatsächlich so, dass er uns dann diese freilebenden Tiere zeigen konnte.
Es ging weiter mit einem Besuch einer Eingeborenenfamilie, die in ihrer Hütte mitten im Urwald auf einer Insel lebt. Nicht nur, dass er ihre Sprache sprach, denn diese Eingeborenen sprachen kein Spanisch, sondern er kannte alle ihre Sitten und Bräuche und erklärte sie uns auch. Seine Zeichnungen auf unseren Gesichtern mit Manjok sind auch nicht zu verachten. Auch im Schießen mit dem Blasrohr auf den Holzaffen war er uns überlegen. Richtig begeistert hat er uns dann allerdings im Dschungel. Hier erkannte er jede Pflanze, jeden Baum, entdeckte kleinste Tiere, die unseren Weg kreuzten, wußte, welche Pflanze gegen welche Krankheit hilft und unterhielt sich mit weit entfernten Vögeln, die ihm auch antworteten. Genau deshalb ist er majic. Wir wissen nur noch nicht so genau, wie wir ihn im nächsten Jahr auch so begeistern können, ein Besuch des Kölner Doms ist zwar interessant, aber an den Spuren zu erkennen, dass hier vor kurzem ein Stachelschwein vorbeigekommen ist, das ist schon was anderes.
Hier ein paar Eindrücke unserer Touren mit Oktavio – der Kamera hat die Feuchtigkeit nicht so ganz so gefallen, so dass einige Fotos leider etwas trübe sind.
Abends waren wir zwar immer so dreckig wie sonst selten, da die Wege im Dschungel doch noch eine Steigerung zu den ecuadorianischen Wanderwegen sind,
aber wo kann man schon trockenen Fußes an Lianen schaukeln?
Amazonien ist, was die Flora und Fauna anbelangt wirklich unglaublich vielfältig und wir sind sehr froh, dass wir diese Welt haben entdecken können.
Was uns am Festland Ecuadors noch fehlt war dann der Norden des Landes. Also zurück ins Andenhochland – nach Otavallo.
Andenhochland – die Zweite
Otavalo ist bekannt für den größten Markt für Handwerkskunst der Otavalenser und ihrer Nachbarn rund um Otavalo. Der Markt ist insbesondere am Samstag nicht nur auf dem Plaza de Poncho, sondern auch auf allen benachbarten Straßen aufgebaut und zieht jeden einigermaßen Kaufwilligen in seinen Bann.
Da latentes Appetenzverhalten zum Erwerb von Souvenirs doch stark ausgeprägt ist, haben wir auch noch schnell das Thema "Paket verschicken" in Ecuador kennengelernt. Wichtig ist, dass man viel Zeit und Ruhe mitbringt, da das Procedere doch aufgrund der Antidrogenmaßnahmen etwas langwieriger ist als in der Kölner Hauptpost. Das schönste ist allerdings hinterher das Paket selbst, das dann rundherum mit Briefmarken beklebt ist.
Aber die Touristen, die nur für den Markt nach Otavalo kommen, haben viel verpasst. Neben Wanderungen an dem wohl stillsten Ort in Ecuador – dem Lago de Mojanda –,
der ca. 25 Kilometer von Otavalo entfernt ist und einem beibringt, sich wieder über die Ankunft eines abholenden Taxis zur fast vereinbarten Zeit zu freuen ( aber als typische Deutsche hatten wir natürlich schon mindestens drei Notfallpläne entwickelt für den Fall, das der Taxifahrer uns hier oben auf 3700 Meter am Ende der Welt stehen lassen würde), gibt’s bei Peguche einen heilgen Ort der Inkas zu entdecken, an dem am Tag der Sonnenwende ein gemeinschaftliches Bad genommen wird.
Nach einem Besuch des Condorparkes, der übrigens ein Teil einer deutschen Stiftung ist und sich der deutsche Chef auch gerne Direktor nennt, weiß man Alles über das bedrohte Leben der Condore, von denen es in Ecuador nur noch 40 an der Zahl gibt – zwei davon hier im Park.
Daneben leben dort im Park noch weitere Vögel, von denen manche doch nicht ganz echt aussehen, es aber sind – wie diese vier Kollegen hier:
Wie das genau mit den Vulkanseen ist, lernt man dann in der Nähe von Kotakachi, einer Stadt, die vom Lederhandwerk lebt.
Der Lago Cuicocha ist ein erloschener Vulkan, den heute ein See mit zwei Inseln krönt. Bei einer Rundfahrt in einer Barkasse um die beiden Inseln zeigt der Bootsführer Stellen, in denen im See Bläschen mit Schwefel aufsteigen, die aus dem fast erloschenen Vulkan stammen.
In dem am See gelegenen Besucherzentrum wird erklärt, wie dieser Vulkansee entstanden ist und auch viel über die hier zu bestaunende Flora und Fauna berichtet.
Es war eine sehr schöne Zeit in Otavalo. Aber nun hieß es über Quito zu einem neuen Abenteuer aufzubrechen. Und zwar zur 3. Seite des Landes - den
Galapagos Inseln
Jeder hat es uns während unserer Reise gesagt : Ihr müsst unbedingt auf die Galapagos Inseln fahren. Gut, nach dem zehnten, der uns diesen Tipp gegeben hat, haben wir dann aufgegeben und über ein örtliches Reisebüro eine Last Minute – Reise auf die Inseln gebucht.
Die Inselchen liegen mitten im pazifischen Ozean. Drumherum ist nichts als Wasser und auf allen Karten kann man ca. 7 größere Inseln sehen. In Wirklichkeit liegen hier Hunderte von kleinen Inselchen im teilweise türkisblauen Wasser.
Die Inseln selbst sind vulkanischen Ursprungs – wobei die Vulkanaktivitäten noch lange nicht beendet sind. Vielmehr hat es im Jahre 2005 auf der Insel Isabella nochmals einen Ausbruch gegeben, da alle Inseln auf unterschiedlichen tektonischen Platten gelegen sind und durch die Verschiebung der Platten ( ca.3,4 Zentimeter pro Jahr ) der entstehende Druck im Rahmen von Vulkanausbrüchen abgebaut wird.
In 2011 gab es glücklicher Weise keinen Ausbruch, so dass wir ganz in Ruhe die Inseln genießen konnten.
Mit dem Flieger geht es von Quito nach Baltra – einer der Inseln, die ausschließlich den Flughafen beherbergt.
Von dieser Insel werden alle Tausende von Touristen mit kleinen Booten auf die Hauptinsel Isla Santa Cruz gebracht.
Der hier begrüßt alle aufmerksamen Touristen:
Eine sich schnell verändernde Insel, die wohl die grünste Insel des Archipels ist - Santa Cruz. Am Ende der Busfahrt über die Insel sind wir am Puerto Ayora
und warten am Hafen auf unser Taxi zur Motoryacht Darwin, die glücklicher Weise einer der kleineren Boote zur Eroberung der Inselwelt ist.
Wir teilen das Boot mit 14 anderen Touristen aus allen Herren Ländern und 6 Crewmitgliedern.
Was fällt einem ein, wenn man an die Galapagosinseln denkt – Charles Darwin und seine Evolutionstheorie. Das ist übrigens Charles Darwin.
Nein, seine Evolutionstheorie wird jetzt nicht erklärt, das haben wir schon im Bio – Kurs nicht so 100%ig verstanden. Vielmehr haben wir die Darwin – Forschungsstation in Puerto Ayora besucht, in der die unterschiedlichen Schildkrötenarten beheimatet sind, die auf den Inseln leben aufgezüchtet und später wieder in die Freiheit entlassen werden.
Ein Kandidat sticht allerdings bei den vielen gepanzerten Kerlchen hervor.
Er sieht in natura so aus.
George hat man auf der Insel Pinta als einziges Exemplar seiner Sorte im Jahre 1972 gefunden und in den Park gebracht. George soll zwischen 90 und 120 Jahren alt sein und im wahrsten Sinne des Wortes lonesome – einen wie ihn gibt es nicht mehr. Wenn George geht, geht seine Spezies.
Die hier sonst noch lebenden größeren Exemplare sind zwar mit George verschwägert, aber nicht verwandt.
Während George und seine Artgenossen hinter Gittern leben, bietet Puerto Ayora anderen Tieren ein freieres Leben mitten in der Stadt.
Dann geht’s auf’s Wasser. Schon auf dem Wasser geht es mit der Artenvielfalt los. Zunächst sehen wir Seelöwen, riesige Schildkröten kreuzen unseren Weg, gefolgt von einem Manta, der bestimmt eine Spannweite von 3 Metern hat, Delphine begleiten uns ein Stück des Weges, Haie lassen sich auch sehen und natürlich begleiten das Schiff einige Fregattvögel, in der Hoffnung, dass es was zu beissen gibt. Traumhaft, dieser erste Eindruck und während der nächsten Tage werden wir immer wieder solche Begegnungen haben.
Wir landen an verschiedenen Inseln an, auf denen wir wandern und dabei kommen wir aus dem Staunen nicht raus. Landleguane, Wasserleguane, Seelöwenmütter mit ihren Jungen, brütende Fregattvögel, Blaufußtölpel und jede Menge orangerote Krabben.
Diese Kerlchen, die keinerlei Angst vor Menschen haben und sich anscheinend ihres Schutzes bewußt sind, leben an traumhaft schönen Stränden. Ein Seehundbaby hatte sogar soviel Gefallen an uns gefunden, dass es ständig hinter uns her tigerte.
Nach den Wanderungen stand immer noch ein Strandaufenthalt auf dem Program, der zum Entspannen, zum Schwimmen oder aber zum Schnorcheln genutzt werden konnte. Das letztere haben wir dann in Anspruch genommen, wodurch wir den Tieren noch viel näher kamen. Delphine, Pinguine und Seelöwen, die ohne Scheu neugierig um uns herum kreisten, Riesenschildkröten, die behebig durch das Wasser schwammen. Die Begegnung mit Haien hat allerdings etwas Beunruhigendes, auch wenn die Besatzung unseres Schiffes immer wieder beteuerte: die tun doch gar nichts, die wollen nur spielen. Leider haben wir bis jetzt noch keine Unterwasserkamera, so dass wir Euch die Tierchen nur so zeigen können.
Was uns aber völlig überrascht hat ist, dass jede Insel sowohl hinsichtlich der Vegetation als auch hinsichtlich der dort lebenden Tiere unterschiedlich ist. Selbst die Farbe des Sandes ist von Insel zu Insel mal schwarz, rot oder weiss. Hier ein paar Eindrücke:
Aber leider geht auch hier unsere Zeit schon zu Ende
Las Islas Galapagos – das ist wirklich ein wahrgewordener Traum vom vielleicht letzten Paradies der Welt. Um auch die anderen Inseln noch zu erkunden, würden wir sehr gerne wiederkommen , so dass uns der Abschied sowohl von den Inseln als auch von der MY Darwin und seiner Crew sehr schwer fällt.
Coast
Uns fehlt noch ein Eindruck aus dem Bereich Coast.
Von den Galapagos Inseln ging es noch in die Hafenstadt Guayaquil, die mit 2,2 Mio. Einwohner die größte Stadt Ecuadors ist. In den Reiseführern kommt Guayaquil nicht gut weg. Deshalb sollte sie auch nur ein Zwischenziel mit einem Tag Aufenthalt sein. Diesen Tag haben wir genutzt, um uns den alten Stadtkern Cerro Santa Ana anzuschauen, der auf einer Anhöhe der Stadt liegt und sich durch kleine Gassen mit stetig ansteigenden Treppen – 444 an der Zahl bis zum Gipfel – und bunt bemalten Häusern auszeichnet.
Ein sehr schöner Stadtteil, der auf dem Gipfel einen Leuchtturm und einen Kapelle beheimatet.
Weiter ging es zu der am Guayas gelegenen Uferpromenade. Guayaquil ist eine sehr moderne Stadt und so präsentiert sich auch die Uferpromenade. Dank einer von einem ehemaligen Bürgermeister ins Leben gerufenen Stiftung. von der Fundacion Malecon 2000 – wurde diese Uferpromenade, wie aber auch der oben erwähnte Stadtteil renoviert bzw. modernisiert.
Die Uferpromenade umfasst neben Geschäften und Restaurants auch einen sehr schönen Park in dem Kinder mit ferngesteuerten Booten spielen oder in einer aufblasbaren Kugel über das Wasser gehen können.
In einem Park, der 3 Parallelstraßen von der Uferpromeade entfernt liegt, kann man mitten in der Stadt eine besondere Attraktion bewundern. In diesem Park leben nämlich Landleguane, die sich – völlig unüblich für diese Tiere – auf Bäumen sonnen oder in den Brunnen ein Bad nehmen. Das diese Tiere in dem vom Straßenverkehr umringten Platz bleiben, erklärt der Parkwächter damit, dass sie hier gefüttert werden und sie somit auch keinen Grund zum Verlassen des Parks haben.
Resümierend lässt sich für uns sagen: Uns hat Guayaquil sehr gut gefallen, den so haben wir in Ecuador eine völlig andere Stadt, die auch irgendwo in Nordamerika liegen könnte, kennengelernt. Allerdings glauben wir nicht, dass sich die älteren Ecuadorianer hier noch wirklich Zuhause fühlen.
Zurück zu den Menschen:
Hier haben wir einmal ein paar Bilder von Menschen in Ecuador zusammengestellt, die sie in ihrem täglichen Leben zeigen. Wir haben die Menschen hier als sehr freundlich und aufgeschlossen kennengelernt, die trotz ihrer oft unglaublichen Armut offensichtlich dennoch sehr zufrieden sind. Der Familienzusammenhalt und der Glaube an Gott scheint den Menschen hier diesen unerschütterlichen Optimismus zu geben.
Jetzt haben wir alle vier Bereiche Ecuadors kennengelernt und nehmen eine Vielzahl von sehr schönen Erinnerungen mit nach Hause. Uns eins steht fest, hier waren wir ganz sicher nicht zum letzten Mal.
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