Donnerstag, 2. Februar 2012
Seen + No exit road + Die Drei vom Tunnel + Beautiful Sound = Fiordland
Weiter in Neuseeland unterwegs führt unser Weg durch den tiefsten Süden der Insel weiter nach Nordwesten.
Erst geht’s zu zwei Seen mit den schön klingenden Namen Manapouri und Te Anau. Sie klingen aber nicht nur schön, sondern machen auch ansonsten einen guten Eindruck.





Und wer ist weltweit und dann natürlich auch hier am Start – das Steinmännchen – nein hier das Steinhäuschen:



Entlang des Lake Te Anau führt der



einer der Great Walks von Neuseeland. Einen Teil dieses Tracks sind wir auch marschiert, nachdem uns dieses Taxi der besonderen Art



zum Startpunkt gebracht hat.
Hier ein paar Eindrücke von der sich ständig verändernden Wegstrecke:













Und für Abwechslung sorgt in den Wanderpausen unter anderem dieser Vertreter der heimischen 1000 Spielebox – eher für Goliath als für David geeignet.



Auch nur per Boot zu erreichen ist die Glühwürmchenhöhle – ich sehe quasi die Reaktion bildlich vor mir: Ja und? Da sind dann ein paar Würmer, die lustig vor sich hin glühen. Nein – es sind alle da – ca. 30000 an der Zahl, die je nach Appetit hell oder heller glühen und ich kann sie euch nicht einmal vorführen, da Photographieren bei den Würmchen in der Höhle verboten ist. Aber auch der Weg zu den kannibalistisch veranlagten ca. 5 cm großen Würmchen war beeindruckend.
Zuerst einmal Fiordland voraus



und eintauchen in die Welt von Hunderten von Inseln.



Auf einer dieser Inseln mit einer Geschwindigkeit von 25 Knoten angekommen,



lernen wir das Zuhause der Würmchen kennen, das sich hier in dieser Höhle am Ende des Tunnels befindet.





Durch den Berg fließt ein tosender Bach, der aus dem ca. 25 Kilometer entfernten Gletscher gespeist wird und mit einem solchen Getöse durch den Berg rauscht, dass man sein eigenes Wort nicht versteht.





Dann plötzlich wird es ganz leise und wir steigen im Dunkelen in ein Ruderboot, das uns ins Esszimmer der Glühwürmchen bringt und wir über und neben uns nur noch grünlich blaue kleine Lichter sehen, die einem Sternenhimmel ähneln.

+ No exit road
Wer fährt schon gerne eine 179 Kilometer lange No exit road – Keiner? Falsch ! Alle – zumindest alle die, die einen beautiful sound in Form des Milford Sound sehen wollen. Wir auch – und zu sehen gibt’s die wohl schönste Sackgasse ganz Neuseelands. Welche Stichstraße hat schon solche Schönheiten und eine solch traumhafte Wendemöglichkeit zu bieten?
Die Straßenführung ist mitunter als Herausforderung anzusehen – hoch, runter, rechts und links – wie es der Fluß



oder die Berge





gerade zulassen.



Bei der Kombination von Wasser und Bergen kommt dann mitunter natürlich auch so etwas – tosend laut und kristallblau



oder dieses Schild wörtlich nehmend



so etwas



heraus .
Und dann war einer da - mitten im Schnee



kurz vor dem einzigen Tunnel der Sackgasse.



Doch Gangster kommen bekanntlich selten allein – so lernten wir die

+ Drei vom Tunnel
kennen,



die die Wartezeit der Fahrzeuge auf Rot zum Überfall auf alle Plastikteile der Wagen nutzen, um so im Gegenzug für Unterlassen der Sachbeschädigung ein paar Leckerlies zu ergattern. Sie sind nicht immer, aber sehr häufig erfolgreich.
Irgendwann wird’s dann auch für uns zum dritten Mal grün und weiter geht’s zum Wendeplatz mit Ausblick, den man direkt vom Blue Duck – einem überraschend guten Restaurant direkt am Wasser genießen kann. Wer mal dorthin kommt, sollte sich unbedingt dort Zeit für den Fang des Tages nehmen – es lohnt sich!



Mit ausreichender Grundlage geht’s auf’s Schiff, um dem Allem hier etwas näher zu kommen und zum Staunen über einen solch

+ beautiful sound.









Extra für uns gibt’s zur Krönung auch noch einen Regenbogen unter einem der Wasserfälle, in die das Boot





im wahrsten Sinne des Wortes hineinfährt.



Noch einen Blick zurückwerfend



fällt es uns schwer wieder zu fahren – da kann man ja auch nochmals den Blick auf den sound bei Ebbe



genießen und der Werbung für den Milford sound



nur zustimmen. Für diese einzigartige Szenerie würden wir immer wieder die 179 km No exit road nehmen. Wiederholungsgefahr : sehr hoch; da es noch eine Vielzahl von Schwester- und Brüdersounds gibt, die ganz sicher auch einen Besuch lohnen.

Seen + No exit road + Die Drei vom Tunnel + Beautiful Sounds = Fiordland - für uns eine Summe von vielen neuen wunderschönen Bildern im Kopf und jetzt insgesamt schon weit mehr als 10000 auf den Speicherkarten.

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Donnerstag, 26. Januar 2012
Keiner da!
1200 Einwohner auf 1900 Quadratkilometer – da muss der Hund begraben sein – genau ist er auch – aber schön ist es da und heißt eher nach der begrabenen Katze – Catlins – ein echter Geheimtipp – keine Menschen ( auch keine asiatischen Mittouristen ) und jede Menge Landschaft. Die ist dann auf der ganzen Fläche allerdings sehr unterschiedlich. Von sanften Hügeln, Regenwald, Seen, Buchten, Stränden











die, nachdem der Campervan mit Hilfe von ein paar hilfreichen Geistern wieder aus dem Sand gezogen wurde, ungefähr so zerwühlt aussehen -



von Allem ein wenig und noch viel mehr
Hier mal ein echter Wasserfall



und da mal ein alter Bekannter und ein Funken neuseeländischer Humor.





Da mal ein schöner Leuchtturm



oder auf den ersten Blick



eine ganz normale Bucht und erste bei näherer Betrachtung





ein versteinerter Wald, der durch das in der Lava enthaltene Silizium über Jahrtausende konserviert worden ist.
Da sind ja doch Menschen der Sorte Tourist. Die cathedral cavens,



die nur bei Ebbe begangen werden können, ziehen dann doch noch ein paar dieser Spezies an.





Das Durchqueren dieser Landschaft bringt einen wohl ganz nahe an das Lebensgefühl vieler Neuseeländer -



einsam, abgeschieden, aber offensichtlich sehr zufrieden mit dieser Lebensart. Ganz ehrlich geschrieben, ist das schön für ein paar Tage zu erleben, allerdings ein Leben auf Dauer könnten wir uns hier nicht vorstellen, da auch diese Freunde hier



eher zu den wenig gesprächigen Kameraden gehören – auch, wenn es von ihnen unendlich viele gibt - in den Catlins .

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Mikroklima
Dunedin ist auch für sein Mikroklima bekannt. Nicht selten unterscheidet sich das Wetter von Stadtteil zu Stadtteil. Bedingt durch dieTopologie verändern sich Windrichtung, Niederschlag und Sonneneinstrahlung über den Tag ständig. Ortsansässige sprechen davon, dass es vorkommen kann, dass Dunedin vier Jahreszeiten an einem Tag erlebt.
Soweit Wikipedia zum Thema Wetter in Dunedin – unserem nächsten Ziel an der Westküste der Südinsel Neuseelands und, wenn das tatsächlich richtig ist – das mit dem Mikroklima – dann sind wir ganz schön findig, da wir immer da waren, wo gerade Herbst mit Regen, Wind und Kälte stattfand.
Dennoch hat uns die zweitgrößte Stadt der Südinsel sehr gut gefallen. Das liegt auch daran, dass sie als Universitätsstadt eine Vielzahl von schönen Kneipen und Restaurants zu bieten hat, in die man sich dann bei Regen gut flüchten kann – eine positive Seite des Mikroklimas.
Ansonsten kommt man sich aufgrund der viktorianischen Gebäudekulisse schon ein wenig wie in England oder Schottland vor:









Auch das Gebäude, in dem sich Alles um ihn dreht,



kann seine architektonische Herkunft nicht verleugnen.





Für Alternativprogramm ist allerdings auch gesorgt – man folge einfach dem asiatischen Touristen durch dieses



und ist sofort bei ihm - also dem asiatischen Mittouristen - zu Hause im Garten.





Beim Rausgehen aber immer schön die Hinweise beachten!



Aber nach europäischen Wurzeln und Grüßen aus Asien wollen wir doch auch mal etwas von den Ureinwohnern sehen. Nichts einfacher als das – das



hilft weiter. Mit diesen Booten



sind die Maori ca. 1100 hier gelandet und haben ihr ganz individuelles „ Vorsicht, bissiger Hund “ gegen ungebetene Gäste mit diesen Schnitzereien am Hauseingang



installiert.
Aber jetzt lassen wir die Studenten und ihre Kneipen, die Asiaten und ihre Gärten und die Maori und ihre Schnitzereien hinter uns, schauen noch einmal zurück auf Dunedin



und besuchen die Gruppe, die an Land brütend weltweit tatsächlich einmalig sind- diese Kandidaten hier:



Ach nein – die sind nicht spektakulär und auch nicht groß genug. Die Gesuchten haben eine Flügelspannbreite bis zu 3,50 Metern und brüten nur hier auf der Otago Peninsula,



segeln ganz dicht über unseren Köpfen völlig schwerelos dahin



und werden live im Fernsehen



übertragen.
Aber, was für einen schönen Flecken Erde sich die Royal Albatrosse zum Landgang ausgesucht haben, wird uns erst bewußt als wir mit diesem Wägelchen



eine 2000- Schaf -starke Farm gezeigt bekommen. Das Panorama









begeistert nur die Zweibeiner – der Rest fragt lediglich:



Wer stört?
Ach, ja unter 2000 gibt’s natürlich auch ein solches:



Aufgefallen ? Wir sind zwischendurch tatsächlich im Sommer gewesen – das war das mit dem heißen Ball am Himmel, den Blättern an den Bäumen und Piz Buin auf der Haut und und und – ja ich höre ja schon auf – das dauert bei Euch nur noch 5 Monate – was ist das schon?
Noch etwas Einzigartiges in ganz Neuseeland haben wir auf der Otago Peninsula entdeckt – das einzige Castle - von Herrn Larnach. Ein recht beeindruckendes Häuschen, das sich Herr L im Jahre 1871 hier auf den Hügel gesetzt hat.





Auch die Ausblicke können sich sehen lassen.





Die Reise durch’s Mikroklima Dunedin hat uns viel Einmaliges hier am Ende der Welt gezeigt und das im Herbst, Frühling und Sommer.

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Freitag, 20. Januar 2012
Wanted!
Was stellt man sich bei diesem Warnschild vor?



Massenhaft Pinguine, die in mindestens 5er – Gruppen auf dem Weg nach Hause die Straße kreuzen. Dafür nimmt man gerne jeden Umweg auf sich. Wir haben allerdings einige Anläufe gebraucht, um die aparten Frackträger in action zu sehen.
Einmal - in der Station in Omaru - waren keine da, einmal waren die, die da waren zu weit weg und dreimal haben wir sie dann doch tatsächlich gesehen und zwar gut.
Hier in der Nähe von Moaraki – Anlanden von Gelbaugenpinguinen, der weltweit seltensten Pinguinart:

Genau hinschauen – in der Mitte des Bildes



Jetzt gut zu sehen:



Und jetzt noch besser:



Nicht quatschen – der Nachwuchs wartet schon den ganzen Tag auf Futter!



Ok, Ok – geh ja schon!



Hier brütet ein Blaupinguin auf der Otago Peninsula.



Und hier kommt gerade ein Blaupinguin gegen 22:30 vom Job zurück und ist auf dem Weg zum bereits bitterlich schreienden Nachwuchs. Er ist allerdings nicht allein.



Die örtlichen Tierschützer begleiten das allabendliche Heimkehrspektakel der ca.180 Winzlinge ( Blaupinguine werden als kleinste Pinguinart lediglich 20-25 Zentimeter groß ) und achten penibel darauf, dass sie heil und ungestört in ihren Nestern ankommen, da eine große Zahl von interessierten Zweibeinern ohne schwarzen Frack ebenfalls vor Ort sind.
Es sind die eher zurückhaltenden Kandidaten im Showgeschäft - aber etwas Warten und mehrere Anläufe lohnen sich, um sie etwas näher kennen zu lernen.

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Eis und Schnee
Kalt geht’s weiter – weiter in Richtung Westen in die Southern Alps – zum Lake Pukaki, der noch einmal sehr blau daherkommt



und den dahinter trohnenden Mount Cook, den höchsten Berg Neuseelands mit 3755 Metern, erstrahlen läßt.



Vor 17000 Jahren ist vom Mount Cook herunter das letzte Mal der Tasman Gletscher umfangreich gewachsen. Heute sieht man vom Gletschersee aus





lediglich noch die Geröllkante des Gletschers



und die Eisberge



lassen erahnen, dass das Eis weiter oben auch heute noch ca. 600 Meter dick sein soll.
Nach einem Besuch im ausgefallen gestalteten Visitor Center



geht’s weiter Richtung Norden zum Müller Glacier,



der allerdings mehr durch die schneebedeckten Berge drumherum als durch eigene Eisberge beeindrucken kann.



Wanderungen





hier in Neuseeland führen ganz häufig über solche Hängebrücken



und meistens ist man stundenlang allein unterwegs, das können auch die im Moment zahlreichen Touristen bei nur 4,5 Millionen Einwohnern landesweit nicht ändern. Nur manchmal – wie zum Beispiel hier am Alpine Memorial,



das den verunglückten und verschollenen Bergsteigern hier in dem Gebiet gewidmet ist, trifft man ab und an andere Menschen.

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Blau hoch 3
Grün soll es sein – unser nächstes Reiseziel, aber uns erscheint die dominierende Farbe in den ersten Tagen hier in Neuseeland blau zu sein. Den Anfang in Sachen Blau macht unser erstes Ziel: Der Lake Tekapo. Auf dem Weg dahin wird uns rasch klar, dass Blau auch manchmal unüberwindbar sein kann – zumindest mit dem motorhome. So zum Beispiel hier:



Die vermeintlich als mainroad ausgeschilderte Straße, die bis dahin auch unasphaltiert war, endet für uns in einer Furt, die sehr schön, aber auf Grund der Tiefe mit unserem campervan nicht überwindbar ist. Also wieder zurück und über den Highway in Richtung Südosten.



Und direkt unter dem Berg oben liegt ein weiteres Blau – der Lake Tekapo in dem gleichnamigen Ort mit beachtlichen 315 Einwohnern. Aber diese 315 haben jeden Tag einen wirklich traumhaften Ausblick auf ganz besonderes Blau:









Woher das leuchtende Blau – Türkis kommt? Zuständig dafür sind feine Sedimente im Wasser – dem Steinmehl, das durch Gletscherbewegungen entstanden und sich später während der Gletscherschmelze im Wasser aufgelöst hat. Das durch die Sedimente dann milchig erscheinende Wasser leuchtet im Sonnenlicht in dieser beeindruckenden Farbe.
Konkurrenz in Sachen Blau ist nicht weit, dafür aber weit verbreitet – Lupinen und Rittersporn in allen erdenklichen Blautönen.



Das beliebteste Fotomotiv hier ist allerdings die Church of the good Shepherd – da können wir natürlich auch nicht nein sagen.



Um den See und seine Umgebung etwas näher als nur für den hier wohl üblichen Fotostopp kennenzulernen, geht’s auf zu ein paar Wanderungen auf die umliegenden Berge,



um das Blau nochmals von oben zu begutachten.



Aber auch blaue Tage gehen zu Ende und blaue Nächte fangen an und zwar so:







Ein wunderschöner blauer Start in einem offensichtlich auch sehr grünen Land - aber dazu später...

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