Samstag, 19. Mai 2012
Ho Chi's Stadt
Nach der Idylle des Mekong Deltas geht's weiter in die Stadt des Herrn Minh, die zwar bereits seit 1975 schon nach ihm genannt wird, aber den alten Namen



noch nicht ganz hat verdrängen können.
Mit über 5 Millionen Einwohnern ist sie die heimliche Hauptstadt und hat auch zum Beispiel die renomiertesten Universitäten des Landes und boomt bei weitem mehr als Hanoi. Sie hat allerdings auch nicht eine so malerische Altstadt wie die Schwester im Norden, dafür einen aus der Zeit der Kolonisation herrührenden französischen Charme, der insbesondere im prominentesten Viertel - dem Dong Khoi - spürbar wird. Ein Stadtrundgang läßt allerdings auch die Erinnerung an den Vietnam Krieg immer wieder aktuell werden. Hier ein paar Eindrücke:



Das Caravelle Hotel, das während des Vietnam Krieges von allen internationalen Reportern bewohnt und als Redaktionszentrum genutzt wurde. Es gab damals wohl unter den Reportern den Spruch, dass sie den ganzen Krieg über nicht einmal ihren Hocker in der Dachbar des Hotels verlassen müßten, um über den Krieg zu berichten, da von hier aus alle Kriegsgeschehnisse gut zu überblicken seien. Wenn man heute in der Bar sitzt, kann man das ein wenig nachvollziehen.
Schräg gegenüber steht das nächste geschichtsträchtige Hotel - namens Rex.



Hier hatten sich die Amerikaner einquartiert und gaben auf dem Dach dieser heutigen Nobelherberge täglich um 5 pm ihre Presseberichte über die angeblichen Kriegserfolge.
Geschichtlich ging's auch vor diesem Gebäude hoch her - dem People's Committee Building.



Vor diesem - der Pariser City Hall nachempfundenen Gebäude - demonstrierten 1945 Tausende von Vietnamesen für die Errichtung des Administrations - Committees Südvietnams.
2012 wird nicht demonstriert, sondern getanzt - und den Tanzstil kennen wir doch ...



Ähnlich dramatisch ging es rund um dieses Gebäude zu,



wie dieses Bild bezeugt:



Die heutige Reunification Hall wurde 1975 von den nordvietnamesischen Streitkräften eingenommen und damit die Aufhebung derTrennung zwischen Süd- und Nordvietnam besiegelt. In ruhigen Zeiten wurde offensichtlich auch gespielt



und heute laufen junge Vietnamesinnen durch das Gebäude auf der Suche nach englischsprachigen Touristen, die mal eben bei den Hausaufgaben für die Uni weiterhelfen.



Tun wir doch gern.

Mal ein Haus ohne zum Teil traurige Geschichte ist dieses hier:



Das Opernhaus - wohl das damalige Zentrum des französischen Viertels in HCMC.
Dass Herr Eiffel einen Turm geplant hat, weiß jeder, dass er aber auch das Postamt in HCMC rein planerisch sein Eigen nennt, wissen wir erst jetzt. Es erinnert sehr stark an einen Bahnhof, mit dem Namesgeber der Stadt bildtechnisch in der Mitte - wie sich das für einen ordentlichen Personenkult gehört.







Um die Geschehnisse des Vietnam Krieges noch besser nachempfinden zu können, haben wir uns entschlossen, die Cu Chi Tunnel zu besichtigen und uns auf den Weg in den Nordwesten HCMC's aufgemacht. Das sollte nicht einer dieser unbeschwerten und schönen Ausflüge hier in Vietnam werden, die wir jetzt schon so häufig erlebt hatten - das war uns klar. Aber, dass es so extrem belastend werden würde, hätten wir nicht erwartet.
Man steigt aus dem Bus und das erste, was man hört, ist ununterbrochener Maschinengewehr - und Pistolenschußlärm. Anfänglich haben wir noch geglaubt, dass das eine didaktische Idee - über Lautsprecher gesendet - ist, die die Kulisse von damals verdeutlichen soll. Der Lärm war allerdings echt. Befremdlicher Weise können Touristen hier auf dem Gelände Schießübungen durchführen, um sich wie echte Krieger zu fühlen. Es müssen viele unserer Mittouristen großen Spaß an dieser Unterhaltung gefunden haben, da es während unseres gesamten Aufenthaltes kaum einmal 2 Minuten ruhig war. Vor dieser Geräuschkulisse bekommt man erst einmal anhand einer Karte erklärt,



dass das rot eingezeichnete Gebiet zu keinem Zeitpinkt von den Amerikanern eingenommen werden konnte, da die Vietnamesen hier ein Tunnelsystem mit einer Länge von über 200 Kilometern errichtet hatten, das zur Unterkunft für die Bewohner des Gebietes genutzt wurde.
In drei Etagen wurden alle zum Leben der Bevölkerung notwendigen Räume angelegt. Von Wohnräumen, über ein Lazarett bis hin zu Schulräumen wurde das Dorf unter die Erde verlegt.



In natura sieht das dann so aus:





Menschen mit nicht asiatischen Körpermaßen haben hier keinerlei Chance, reinzuschlüpfen und sich durch die Tunnel zu bewegen. Das haben die amerikanischen Soldaten wohl auch feststellen müssen. Um den Touristen zumindets das Gefühl des " Im - Tunnel - Lebens " zu vermitteln, wurden einige Tunnel vergrößert, so dass wir gebeugt und zum Teil auf den Knien rutschend durch ein paar Tunnel krabbeln konnten.





Wir waren heilfroh, nach ein paar Minuten wieder an der frischen Luft zu sein. Unvorstellbar, dort unten mehrere Monate bzw. Jahre verbringen zu müssen.
Im Gelände draußen



wurden uns dann einige der zwar im Gegensatz zu den Waffen der Amerikaner primitiven, aber wirkungsvollen Vorgehensweisen der Vietnamesen gezeigt. Hier nur ein Beispiel:
Diese Matte ist von Laub bedeckt im Dschungel nicht sichtbar.



Wer allerdings auf die Matte tritt, bringt die Falltür in Bewegung und wird den Fall auf die Bambusstäbe höchstwahrscheinlich nicht überleben.



Auch lernt man einen angeblich von Ho Chi Minh persönlich ausgedachten Trick kennen - die Ho Chi Minh - Sandale.



Diese aus den Reifen der amerikanischen Fahrzeuge hergestellten Schuhe kann man auch andersherum tragen, so dass der Gegner denkt, dass man in die entgegengesetzte Richtung gelaufen wäre und ihn so in die Irre führt.
Insgesamt ein sehr bewegender und mehr als nachdenklich stimmender Ort, aber es war gut, ihn gesehen und erlebt zu haben. Man erlebt wohl nur so hautnah ansatzweise, was die Menschen an Entbehrungen und Leid haben ertragen müssen.
Auch dieses Erleben gehört zu Vietnam und seinem Volk, das wir in Form von vielen jungen Leuten in einem Park kennenlernen durften. Morgens gegen 5:00 hatten wir schon gesehen, dass sich die ältere Generation dort zum Frühsport trifft.





Wir haben uns dann an einem Abend in einen Park gesetzt, um dem sportlichen Treiben der Jugend in Form von Badminton, Fußball und Joggen zuzusehen.



Es dauerte keine fünf Minuten, da waren wir von ca. 20 jungen Leuten umgeben, die sich mit uns unterhalten wollten, um zum einen Englisch zu sprechen und zum anderen, etwas über Europa zu erfahren. Wir haben stundenlang mit immer wechselnden Jugendlichen dort gesessen und uns für die nächsten Tage und Abende wieder verabredet. Auch tagsüber wird man immer wieder von überwiegend jungen Leuten angesprochen, so dass wir zum Beispiel auch Hauptdarsteller in einem Film über Ausländer in HCMC wurden. Da wir mit einigen von ihnen auch jetzt im email-Kontakt stehen, hoffen wir, den Film einmal sehen zu können. So ist die Zeit in HCMC rasend schnell vergangen und wir haben einen großen Teil davon in diesem Park verbracht - toll, wenn man einmal für solche Begegnungen so viel Zeit hat.
Ansonsten ist in Hoh Chi's Stadt abends natürlich auch das Programm Nachtmärkte, Wasserpuppentheater ... angesagt.







Auch das geht 2012 in HCMC -



der rote Monk als Dekostück - in Hanoi wohl - so die Meinung der jungen Fasthauptstädter - noch undenkbar. Nach den Verkehrsbildern aus Hanoi fragt sich, ob das hier auch so ist. Nein, schlimmer - hier muß jeder Einwohner gefühlt mindestens 2 Mopeds haben:





Es ist uns sehr schwer gefallen, aus Vietnam weg zu fahren - nicht nur wegen der abwechselungsreichen Natur, der touristisch noch nicht so erschlossenen Gebiete, sondern insbesondere wegen der Menschen, die uns von der offenen Art her sehr an Südamerika erinnert haben. Vietnam, wir kommen wieder!

PS:



Schon mal aufgefallen, dass die Winkekatzen mal die linke und mal die rechte Pfote heben? Warum? Kein Zufall - Linke Pfote für den Kunden und rechte Pfote für`s Geld - also ein sehr kundenfreundlicher Laden.

... link


Mittwoch, 9. Mai 2012
Ein ganz besonderer Fluß
4500 Kilometer lang, im tibetanischen Hochland entspringend und durch China, Myanmar, Laos, Thailand und Cambodia und dann schließlich hier in Vietnam in dem breiten Delta ins Meer fließend - das ist der Fluß, den wir unbedingt näher erkunden wollten. Aber eigentich ist es doch nur ein Fluß - wie jeder andere, oder?
Das war der erste Blick auf ihn



- auf unserem Weg mitten ins Delta nach Can Tho, der größten Stadt im Mündungsgebiet. Can Tho an sich ist eine typische vietnamesische Hafenstadt - mit Nachtmarkt, Straßenrestaurants mit den schon bekannten Höckerchen, kleiner Kirmes und natürlich jeder Menge Mopeds:









Halt, einen hätten wir fast vergessen. Er darf natürlich nicht fehlen - tut er auch nicht...



Soweit alles normal, aber dann geht's das erste Mal auf's Wasser - das sieht schon anders aus. Mit einem kleinen Holzkahn treiben wir durch versteckte Nebenarme des Mekong durch völlige Stille und Einsamkeit. Und das ist schon anders als das Bootfahren - egal, wo wir bisher waren auf der Welt. Erst einmal durch's Unterholz - äh Unterblatt.





Und dieser Herr hier ist, nach kurzer Preisverhandlung bereit, uns ein wenig herumzufahren.



Psst - nur ein leises Plätschern, ca. 40 Grad, ein paar Zirpen und los geht's:









Vorbei an diesen Booten - die Augen in dieser Form sind angeblich ausschließlich auf Booten auf dem Mekong gemalt...





Ab und an kreuzt Gegenverkehr



und als das erste Motorboot auftaucht,



ist es mit der wirklich himmlischen Ruhe vorbei und wir haben den Hafen auf dem Hauptstrom erreicht.

Weiter geht's von hier aus mit einem für das größere Gewässer auch größeren Boot, um das Handwerk und damit die Einkommensquellen der Mekonganreihner etwas näher kennen zu lernen.



Nein, das sind wir nicht. Beim Netzeflicken hätten wir wahrscheinlich mehr Unheil angerichtet, statt geholfen.
Nein,



Drachenbootführer waren wir auch nicht.
Wir haben gelernt, wie man Cocosnussbonbons herstellt...







Der Gedanke an Hygiene blitzt nur kurz auf, dafür schmecken die Bonbons viel zu gut.
Weiter geht's - den Mekong entlang ...



an schwimmenden Kleiderschränken



und schwimmenden Wohnsiedlungen



vorbei.
Am nächsten Tag geht's weiter, immer flußabwärts,



an der Tankstelle vorbei,



um die nächste Einkommensquelle zu sehen: Herstellung von Reisnudeln - so funktioniert's:



Der Reisbrei wird gekocht und zu Crepes gebacken.
Heiß ist es und das den ganzen Tag.



Die hauchdünnen Fladen werden auf die selbst hergestellten Geflechtböden gelegt



und im Hof getrocknet.



Letzter Arbeitsgang: Trockene Fladen werden in einer Maschine aus Großmutters Zeiten zu Nudeln geschnitten.



Und das macht die Familie Tag und Nacht in Wechselschichten und versorgt damit die gesamte Stadt Can Tho.
Und wer nicht in Reisnudel, Reis, Fisch oder Tourist macht, der macht in Obst - also eine Obstplantage - mitten im Dschungel





und natürlich wird zwischendurch ein kleines Päuschen eingelegt.





Aber das Tollste hier ist eine morgendliche Fahrt zu den schwimmenden Märkten. Wir sind zu dem ca. sieben Kilometer südwestlich von Can Tho liegenden Markt von Cai Rang gefahren. Dieser Markt ist nach europäischen Maßstäben so eine Art Großmarkt, auf dem die Bauern aus weit entfernten Gebieten des Landes ihre Waren mit anderen Nachbarn zusammen von größeren Booten verkaufen. Immer ein Nachbar fährt auf dem gemeinsamen Boot zum Markt und bleibt so lange dort, bis sämtlichen Waren verkauft sind, was wohl bis zu einer Woche dauern kann. Käufer sind dann direkte Anwohner vom Flußufer oder Wiederverkäufer aus umliegenden Orten. Hier treibt man auf dem Wasser Handel und lebt zugleich mit der gesamten Familie in dem schwimmenden Zuhause. Hier ein paar Eindrücke, die hoffentlich die besondere Atmosphäre dieses Ortes zeigen:



















Und da werden die Ananas noch direkt frisch zubereitet und ins Boot gereicht:













Toll, oder? Wir sind auf jeden Fall vom Delta, seinem Leben hier und dem doch ganz besonderen Fluß begeistert. Er ist eine ganz besondere Welt für sich.

... link


Montag, 7. Mai 2012
Lampions - vietnamesisch romantisch
So hat's wohl vor einigen hundert Jahren ausgesehen



und, wenn man genau hinschaut, dann hat sich eigentlich nicht so sehr viel getan in diesen Jahren, aber eins ist es hier - in Hoi An - besonders romantisch ...
Wie 's kommt? Wenn man aus Richtung Hanoi aus dem ganz normalen Wahnsinn hier anreist, ist es plötzlich unglaublich leise, keine Mopeds innerhalb des inneren Stadtringes, kein ununterbrochenes Hupen, kein Smog und so weiter ... Stattdessen lauer Wind vom Meer her, richtig warm, überall entspannte Gesichter - so sieht's von oben aus:



Und so sieht's von der Erde aus gesehen aus











Da werden die Nudeln und was auch immer noch auf der Straße getrocknet, was in Hanoi aufgrund der Enge der Straßen undenkbar wäre.





Hier wird auch noch nach alt hergebrachter Sitte gefischt



und das Nickerchen wird auch noch auf der Straße gehalten.



Auch diese gut behütete Dame schlummert noch tief und fest - achtet einmal auf das Beinkleid.



Auch vom Wasser aus macht die Stadt einen idyllischen Eindruck.





Hier ein Blick auf den Markt, der direkt am Wasser liegt:



Die Fähren transportieren hier keine Autos, sondern?



Natürlich, Mopeds.
Kommt Euch das Beinkleid der paddelnden Dame bekannt vor?



Das ist die vorhin noch ruhig schlafende Omi, die allerdings von ihrer am Ufer auf Kunden lauernden Enkelin kurzer Hand geweckt wurde, um mit den Touris ein wenig im Hafen herumzuschippern. Da man natürlich nicht mit ansehen kann, dass Omi uns rumpaddelt, haben wir zum Schluß gepaddelt und der Omi die Gegend gezeigt. Omi hatte Spaß - wir aber auch!
Wieder an Land geht's weiter durch enge Straßen,



vorbei am Wahrzeichen der Stadt - der Brücke aus dem Jahre 1594 -



und was sieht man überall?
Die hier - äußerst volks- bzw. tourinahes Gut:



Nein, nicht nur eine - ganz viele davon und jede neue steigert die "Will ich auch haben - Apppetenz"







So, und, wer bis jetzt noch nicht gekauft hat, der macht es spätestens, wenn es dunkel wird und die gesamte Stadt in Lampionlicht gehüllt ist - dieser Stimmung kann sich dann keiner mehr entziehen - wer will das auch schon? Wofür gibt's schließlich die vietnamesische Post - übrigens sehr zuverlässig - Pakete brauchen nur drei Wochen. Nicht zu empfehlen ist übrigens die balinesische Posttaube - Päckchen nach jetzt 9 Wochen immer noch nicht angekommen. Die balinesische Pakettaube muß sich verflogen haben. Wer ein Paket voll mit balinesischen Souvenirs im Garten findet, bitte weiterreichen - Fehlzustellung.
Zurück zur Romantik auf vietnamesisch:





Dann gibt's vietnamesische Volksweisen



zum Abendessen bei Kerzenlicht direkt am Wasser.



Und an diesem Kleinen hier



kann man doch nicht vorbeigehen, ohne ein paar von seiner Lämpchen auf's Wasser zu setzen.
Wer sein Glück herausfordern will, kann später am Abend an einer Art Bingo auf Vietnamesisch



teilnehmen. Ihr kommt nicht drauf, was der Gewinner mit nach Hause nehmen darf - genau, ein Lampion.
Hier gibt's am nächsten Morgen jede Menge Nachschub der begehrten Ware:





Daneben gibt's natürlich noch eine Vielzahl von Tempeln, die wir selbstverständlich alle besucht haben. Da wir aber schon ein wenig Tempelmüdigkeit vernommen haben - " Nerven Euch die Tempel nicht schon ein wenig ? ", konnten wir vernehmen. Nein, noch nicht, denn jeder sieht irgendwie anders aus. Aber jetzt gibt's nur Bilder aus dem Tempel, der uns am Besten gefallen hat.





Ja, das sind ja mal Räucherstäbchen - ich meine natürlich Räucherspiralen ...



und diese Fliesen würden sich doch in jeder Küche gut machen, oder?



Schuhe aus, Kleiner!




Hast Du schon? OK.

PS an alle, die im Päckchen Gongs vorgefunden haben - die kommen aus diesem Laden:



PPS Man hat's gemerkt - wir haben uns hier in Hoi An sehr wohl gefühlt. Vietnam gefällt uns bisher von jeder Seite.

... link


Sonntag, 6. Mai 2012
Halong Bay - nur anders!
Der Vorgänger von Ly, den wir schon in Hanoi kennengelernt hatten – der etwas größere Herr, ganz in Bronze gehalten - , hat Hanoi an einem Ort im Norden des Landes – unweit von Tam Coc - gegründet. Warum Ly den Ort dann an den Ort der jetzigen Stadt verlegt hat? Hier oben fließen überall Flüsse, die in der Regenzeit auf das bis zu Vierfache ansteigen und das ursprüngliche Hanoi mehr als einmal überschwemmt haben. Auf den Flüssen fahren übrigens seltsam vorwärtsbewegte Boote – aber dazu später.
Die ursprüngliche Stadt hatten wir uns jetzt irgendwie groß und beeindruckend vorgestellt – jede Menge alte Gemäuer und Gebäude – weit gefehlt, aber seht selbst:
Über diese Brücke,



an diesem Herrn mit Haustier vorbei,



durch dieses Tor



und schon ist man drin – in der ursprünglichen Stadt. Die gibt es nichts mehr – auch keine Überreste mehr – schade eigentlich. Ein Blick in den Guide vor der Fahrt hätte höchstwahrscheinlich eine Enttäuschung verhindert. Was gibt`s stattdessen?
Klar – einen Tempel und eine Pagode, die später, nachdem die Stadt unbewohnt zurückgelassen und langsam verfallen ist, als Ersatz und Erinnerung errichtet wurden.





Ach nein, etwas war noch da – seltsamerweise sollen diese Sänften des Königs



erhalten geblieben sein. Ob das Alles so stimmt? Aber was soll`s. Der Tag war jetzt nicht unbedingt der totale Erfolg – der Norden sollte aber noch besser werden.
Und zwar in Form vom Bootfahren durch eine Landschaft, die uns sofort sehr bekannt vorkommt. Von den Erhebungen her sieht das hier aus wie in der Halong Bay, nur das das Wasser fehlt – also fast. Es gibt ein weit verzweigtes Flusssystem, das man vom Hafen in Tam Coc aus,



in dem dieser Herr hier



die Oberaufsicht hat, befahren kann. Man darf allerdings nicht selber paddeln – man wird gepaddelt und zwar so:





Hier wird nicht Hand, sondern Fuß angelegt an die Paddel und in unserem Falle kutschierten uns Mutter und Sohn durch diese wunderschöne Landschaft.







Vorbei geht`s an Tempeln und auch extrem enge Durchlässe lassen Mama und Sohnemann nicht auf die Hände umfassen.





Weiter geht`s an Karstbergen entlang und dann in den ersten rein – Achtung, Kopf einziehen!



Aber kein Problem, auch in der völlig dunklen Höhle finden Mutter und Sohn schlafwandlerisch die Stellen, die auch für europäische Maße in gebeugter Haltung nicht zu tiefgreifenden Verletzungen führen. Wir sind aus allen Höhlen heile wieder rausgekommen



und hinter der letzten Höhle warteten selbstverständlich die schwimmenden Verkaufsstände in Sachen Getränke und Obst.



Gestärkt ging es zurück und wir hatten eigentlich noch keinen tieferen Verdacht geschöpft, warum Mutter ihren doch eigentlich sehr kräftigen Sohn auf der Fahrt begleitet hat. Die Kiste an Bord und diese Bilder entlang des Wasserweges



hätten uns stutzig machen müssen. Denn nach Verlassen der nächsten Höhle wurde ans Ufer gefahren und das Kistchen göffnet. Ein bunter Reigen von Selbstgehäkeltem – von Mutti und ihren älteren Schwestern - und allerlei Ergebnisse begnadeter Handwerkskunst wurden offeriert. Jetzt hieß es blitzschnell abwägen, Souvenirs für besonders „ liebe Zeitgenossen „ erwerben oder kilometerlang am feuchtnassen Ufer entlang Richtung Tam Coc waten. Es sollte dann doch das Häkeldeckchen sein, das man noch in Vietnam großzügig weiterverschenken konnte. Bei diesem Händler



bei dem man natürlich gerne gekauft hätte, konnte man wegen der Transportprobleme und der noch nicht alsbald anstehenden Rückkehr in den bergischen Garten nicht zuschlagen.
Entspannt konnten wir uns nach Mama's Verkaufsveranstaltung wieder der Landschaft widmen.





Da es uns hier so gut gefallen hat, haben wir uns am nächsten Tag zu einer Fahrradtour in die Reisfelder aufgemacht. Karten gibt`s nicht, also immer dem Gefühl nach – Hauptsache, man findet vor Einbruch der Dunkelheit wieder ins Dorf zurück, da man ansonsten bei der doch interessanten Wegführung den Heimweg etwas länger sucht. Wir sind auf schmalen Pfaden unter anderem hier langgefahren:





















und die Damen des Dorfes bringen auch seltsam rot angelaufene Touris nicht aus der Ruhe. Die Landschaft hier im Norden hat uns sehr gefallen und eins steht fest – wir steigen nie wieder in ein Boot mit Kiste und Mama.

... link


Donnerstag, 3. Mai 2012
Drachenspiele
Da wollten wir doch so ganz ohne andere Touris was erleben. Na gut, den Hinweg können wir ja mit den anderen Foreignern teilen, aber dann wollen wir die Bilder, die man immer als erstes mit Vietnam verbindet, in aller Ruhe genießen.
Unesco Kulturerbe ist es, erstreckt sich auf 1500 Quadratkilometern und hat über 2000 kleine und Kleinstinseln zu bieten. Wie die entstanden sind? Da ist ein Drache in den Golf von Tonkin gestiegen und hat mit seinem Schwanz die Felsen zerschlagen, so dass die Felsenstücke ins Wasser gepurzelt sind.
Wie war das jetzt mit dem Weltkulturerbe für uns ganz allein? Aus dem Bus ausgestiegen und jetzt ein kleiner Hafen mit ein paar wenigen Booten, die sich ganz in Ruhe auf den Seeweg machen?
Nein, da sind schon einige andere Seeleute im Hafen und nicht nur ein paar wenige Boote.



Wie stellt man sich eigentlich die Boote vor, wenn man an sie - die Halong Bay - denkt? Braun - mit gelben Segeln, oder? Die braunen Boote sind allerdings bei weitem in der Minderzahl.



Warum das so ist - bekommen wir erklärt. Nachdem das Thema Weltkulturerbe gesichert war und sich die Regierung auf ein weiteres Ansteigen der Touristenzahlen freute, wollte man den Touristen eine Freude machen. Der gemeine Tourist verbindet mit dem "Thema Cruise " ausschließlich weiße Boote - so die Meinung des Tourismusministeriums. Rundschreiben an alle Bootseigentümer und unter Setzung einer Frist werden alle unmißverständlich aufgefodert, die Boote weiß zu streichen. Aprilscherz? Nein, leider nicht - völliger Ernst. Das mit dem Gefallen für die Touristen ist gehörig daneben gegangen.
Und dann geht's los - natürlich für alle:



Sie bleiben uns im Nacken und bei dem Blick auf die kleinen Inselchen kann man kaum an ihnen vorbeischauen.



Nicht nur für Nachbarn, sondern auch für Essen und Drinks auf Rädern - äh, auf Wellen - ist gesorgt.





Die weiblichen Bewohner der schwimmenden Dörfer rundherum paddeln den ganzen Tag durch die Bucht und bieten alles an, was man an Bord so braucht. Nach einer sehr schönen Reise mitten hinein in die Felsen,



lernen wir ein paar von den Felsen von innen im wahrsten Sinne des Wortes kennen - in der Hang Sung Sot.





Nach der Wanderung durch die Höhlenwelt, zurück an der Erdoberfläche auf einen erfrischenden Schluck Kokosnussmilch.



Danach kommen wir den Felsen richrig nahe - im Kajak - leider ohne Kamera, aber von unten sehen die Felsen nochmals so beeindruckend aus, auch, wenn wir die Felsenaffen, die wohl normalerweise hier unterwegs sind, nicht gesehen haben. In jedem Falle ist diese geheimnisvolle Inselwelt in der aufziehenden Dämmerung im Kajak erlebt, die schönste Art, Halong Bay zu genießen. Auf unserem Boot



zurück, haben wir gelernt, vietnamesische Frühlingsrollen zu basteln,



die zwar nicht so besonders formschön, dafür aber sehr lecker waren. Auch nach Sonnenuntergang teilt man sich mit anderen



nein, da sind noch mehr



den nächtlichen Ankerplatz. Von diesen Plätzen gibt es wohl fünf in der Bay und es ist untersagt, an einem anderen Ort über Nacht zu bleiben, so dass man die Bay wohl nie wirklich für sich alleine hat, aber solche Blicke entschädigen einen doch auch dafür:



Am nächsten Tag wollen wir das Zuhause der Kiosk - Betreiberinnen kennen lernen - ein schwimmendes Dorf.







Hier wird ein Tässchen Kaffee im Kreise der Familie genossen.



Und das hier ist zwar ein Gruß durch Gitter,



aber nur aus der Dorfschule, die jeden Tag viel Besuch erhält.



So sieht das Ausruhen auf schwimmend dörflich ist.



Auch, wenn es nicht so war, wie wir es uns vorgestellt haben, mit all den anderen auf der Suche nach der nebeligen Inselwelt - es ist wohl einmalig, Danke Drache, dass du mit dem Schwanz die Steinchen durcheiandergefegt hast.



... link


Samstag, 28. April 2012
Zu Hause bei Ly Thai Tos Ururur...enkel
Und jetzt sind wir hier:



Angekommen sind wir mitten in der Nacht - in Hanoi und Alles machte einen recht ruhigen Eindruck - genau es war Nacht und der Vietnamese geht relativ früh schlafen. Gegen 23:00 ist hier allgemeine Bettruhe angesagt. Am nächsten Morgen traten wir dann gegen 10:00 aus dem Hotel und haben schlagartig Hanoi kennengelernt. Hier ist am Tag nichts ruhig und gelassen - hier ist Trubel, Lärm und andauerndes Hupen angesagt. Wer hupt - die üblichen Fortbewegungsmittel in Hanoi. Auf 6,5 Millionen Einwohner kommen hier ca. 4 Millionen Mopeds. Das Motorengeräusch und das Hupen ist die ununterbrochene Geräuschkulisse der Stadt. Insgesamt lernt man hier eine sehr interessante Verkehrssituation kennen. Es gibt, so einige Hanoier, sehr wohl Verkehrsregeln, allerdings hält sich niemand daran und komischer Weise haben wir keinen einzigen Unfall gesehen. Das Leben fidet auf der Straße statt und trotz des ganzen Lärms machen die Menschen einen sehr entspannten und gelassenen Eindruck - nicht nur deshalb haben uns die Vietnamesen stark beeindruckt. Was sie unter teils schwierigen Umstände aus ihrer Situation machen, ist enorm. Daher sind auch die Menschen und ihre Lebensweise das, was uns an Vietnam am intensivsten in Erinnerung bleiben wird. Vietnam ist bisher in Asien ganz eindeutig unser Favoritenland - wegen der Menschen und natürlich auch wegen der wunderschönen Natur. Aber dazu später mehr ...
Jetzt erst einmal zum täglichen Leben der Hanoier - insbesondere zum Transportbereich:
Auf dem Moped oder Fahrrad wird hier wahrlich alles transportiert - da kann nichts zu sperrig oder zu groß sein:





















Wie man merkt, wir konnten uns an diesen Transportlösungsansätzen gar nicht satt sehen und auch gar nicht aufhören, Bilder davon zu machen. An Stelle zwei der Begeisterungsskala steht das Thema Handel und Verkauf - auch hier ist Hanoi für Mitteleuropäer etwas ganz Besonderes und ab und an fühlt man sich doch wie in der Zeitmaschine zurück in die Vergangenheit gebeamt. Viele Bauern schicken ihre Frauen in die Stadt, um die wenigen Erträge ihres Anbaus in der Hauptstadt zu verkaufen. Viele von ihnen laufen dann den ganzen Tag mit den schweren Körben auf der Schulter durch die Altstadtstraßen und gehen erst wieder nach Hause, wenn tatsächlich die letzte Frucht, der letzte Fisch oder was auch immer - nicht alle Produkte konnten wir identifizieren - verkauft ist. Hier ein paar Damen bei der Verkaufstätigkeit:













Diejenigen, die in der Stadt selber wohnen und Zugangsrecht zum größten Markt der Stadt haben, der übrigens nur durch Erbfall erreicht werden kann, ist schon ei n wirklich Previligierter in Hanoi. Er darf hier



sein Waren verkaufen. Und verkauft wir dann immer ein Produkt und dann aber mit entsprechender Sortimentstiefe - hier einmal Beispiele aus de Bereich der Fuß- und Kopfbekleidung:





Das Thema Buchhaltung wird selbstverständlich direkt vor Ort geklärt



und da kann man auch schon 'mal ein wenig müde werden.



Nur das System mit den unendlich vielen "Markenkleidern" zu Mindestpreisen ist uns nicht ganz klar geworden. Da kommen Laster - wie dieser hier -



mit Tüten voller T-Shirts, die von den Damen am Stand aus-, um- und wieder eingepackt werden. Abends kommen wieder Laster, die Teile davon abtransportieren und neue Ladung bringen. Ein vietnamesisches System, das uns unerschlossen blieb.
Einfacher ist da das Treiben in der obersten Hierarchiestufe der Einzelhändler der Stadt - den Ladenbesitzern - zu verstehen. Auf engstem Raum wird in den einzelnen Straßenzügen immer die identische Ware angeboten. Zum Beispiel eine Straße für Tempelequipment in allen Variationen,





oder eine Straße voller Mopedreparaturwerkstätten



Stop, die kommen uns doch bekannt vor - dabei ist der Ingvar doch hier gar nicht Zuhause.



Na,



was denkst Du gerade?
Und auf fast allen Straßen









wird Essen angeboten. Genau wie die Taiwanesen isst man in Vietnam nur ungern in den eigenen vier Wänden - die Essensaufnahme dient hier überwiegend der Kommunikation und zwar nicht nur mit wenigen Menschen, sondern immer mit vielen.
Gesessen wird auf diesen kleinen Plastikstühlchen - meist in rot oder blau - hier noch in Warteposition:





Hier fängt's so langsam an,



aber richtig schön ist es erst hier.



Und wer kocht? Häufig Oma und ihre Schwestern:



Man kann schon ein wenig verstehen, dass dieses Restaurant nicht ganz oben auf der Hitliste der Gourmetfreunde angesiedelt, oder?



Wir wollen aber noch einmal auf das Thema Straßenverkehr zurückkommen. Interessant wird es dann, wenn die alle hier



mit einem Mal auf einen zukommen. Denn er hier steht eigentlich nur zur Dekoration auf seinem Podest - ausrichten kann er rein gar nicht, aber schick sieht er aus.



Der gemeine Tourist geht dann recht verkrampft und sich gegenseitig festhaltend über's Sträßchen und findet den Blick auf die größte Kreuzung Hamois auch nach mehrfacher Betrachtung



immer noch interessant. Da das Moped wirklich Mittelpunkt einer vietnamesischen Familie ist - dass der mit dem tollsten Gefährt bekommt auch die hübscheste Gefährtin - haben wir hier gelernt, spielt auch das Zubehör modisch betrachtet eine große Rolle.



Und wenn es mal wieder ein bischen lange dauert, kann man auch mal ein Nickerchen auf dem Zweirad machen.



Und da Zweiräder hier so wichtig sind und damit auch volksnahes Gut, wird in Sachen Sicherheit auch nicht einmal auf den Schutz Buddhas gegen Wegnahme vertraut.



Man sieht, wir haben uns endlos auf den Straßen der Stadt rumgetrieben, um immer wieder Neues und Überraschendes zu sehen. Aber selbstverständlich durften die in den Stadtführern genannten Sehenswürdigkeiten nicht fehlen, obwohl insbesondere hier die eigentlichen Sehenswürdigkeiten die Menschen und ihr Leben sind.
Fangen wir an mit dem Tempel, der mitten in der Stadt auf dem einer im Hoan Kiem Lake gelegenen kleinen Insel liegt. Über diese Holzbrücke



geht's durch dieses Tor



zu diesem Tempel.



Auf der kleinen überdachten Terasse draußen



werden heftige Wettkämpfe im chinesischen Schach ausgespielt. Alle Generationen sind beteiligt, aber laut Aussage der Kontrahenten gewinnen meist die älteren Herren - eben alles eine Frage der Spielpraxis.



Und neben an wird der Hahn gewaschen -



sieht man im Ruhrgebiet verhältnismäßig selten.
Wen man natürlich auch besuchen muß, das ist dieser Herr hier



sein Name: Ly Thai To
sein Beruf: Gründer von Hanoi
seine Wirkungszeit: 1010 AD.
Daneben gibt es aber einen für Vietnam viel wichtigeren Herrn, der auch heute noch von allen Bevölkerungsgruppen innig verehrt und geliebt wird - Ho Chi!



Um ihn in seiner letzten Ruhestätte



besuchen zu können muß man allerdings strengere Sicherheitsmaßnahmen als an der Lady zu NY über sich ergehen lassen. Man gibt alles ab und wird kleidertechnisch unter die Lupe genommen. Wer nicht die Gunst des Wachpersonals erhält, kauft noch mal eben im Shop nebenan - gehört sicher die Cousinen des Wachpersonals - Ersatzkleidung, die dann dem Anlaß entsprechend ist. Dann geht's hübsch in Zweierreihen schweigend und die Hände unten haltend ohne jegliche Fotomöglichkeit, da die Kamera ebenfalls konfesziert wird, in das hermetisch abgeschlossene Gebäude, in dem der geliebte Führer seine letzte Ruhe gefunden hat. Dort geht's dann am Ho vorbei und schnell wieder raus. Allerdings gehört dieser Besuchsgang bereits zur Frühausbildung des vietnamesischen Nachwuchses -



wobei die Süßen hier



es bereits hinter sich haben und wieder Scherze treiben dürfen. Auf dem Gelände selbst sprechen sie kein Wort. Auch sie haben nach dem Besuch bei Onkel Ho, wie er hier auch genannt wird, da er sich sehr um Kinder gekümmert haben soll, sein Museum



besucht, das allerlei Einzelheiten seines Lebens und seines Widerstandes zeigt. Unter anderem Alltagsgegenstände aus seiner Wohnung - wie z.B. seinen Schreibtisch,



an dem er die Revolutionpläne ausgearbeitet haben soll. Im Garten des Museum steht die One Pillar Pagoda,



die von dem uns schon vorgestellten Ly Thai 1049 erbaut wurde, um sich für seinen männlichen Nachwuchs zu bedanken. Fraglich, ob es bei weiblichen Nachwuchs vergleichbares Häusel gegeben hätte. Das Besondere hieran ist, dass es wohl die einzige Pagode in Vietnam sein soll, die auf einer einen Säule gebaut ist.
Weiter geht's zum Literature Temple - wer hat ihn erbaut? Genau, der Ly - und, wie wir wissen kein Schweizer. Der Tempel ist der architektonisch schönste und der älteste Tempel in ganz Hanoi und er sieht so aus:



Die Geschichten sind hier übrigens immer in Stein gemeißelt und werden von Schildkröten getragen.



Zum großen Teil ruht also die Kenntnis über die vietnamesische Geschichte auf steinernen Panzern und dient den Historikern als erste Quelle.
Wir haben noch jede Menge weiterer Tempel gesehen, die wir euch jetzt ersparen wollen. Nur der hier



muß noch sein, aber mehr wegen der vor dem Tempel Badminton spielenden Mönche. Der eine der zwei Sportler hat uns seine Wohnung gezeigt - also genauer sein Zimmer. Es sieht so aus:



Alles da, was ein Mönch so braucht ...
Was macht eigentlich der Hanoier, wenn es dunkel wird? Er geht in den nächsten Park, um sich sportlich zu betätigen. Hier im Lenin Park - direkt am Bay Mau Lake vorne am Start:
Die Damen - Aerobic - Gruppe



Die übrigen Besucher laufen um den See



und machen dabei Dehnungsübungen, die Kinder spielen Fußball und so weiter - jeder ist beschäftigt. Und, wer die Hausaufgaben noch nicht fertig hat, der muß noch mal schnell mitten im Getümmel nachsitzen:



Und zurück am Hoan Kiem Lake wird's romantisch auf Vietnamesisch...



Wer heute abend keinen Sport macht und auch nicht mit den Hausaufgaben in Verzug ist - so wie wir - der geht ins



in dem sich alles um diese Männekes



dreht, die an Bambusstangen befestigt sind und von hinter einer Reispapierwand bis zur Hüfte im Wasser stehenden Spielern bewegt werden. Die Geschichten drehen sich um das tägliche Leben in Vietnam und natürlich um die Liebe ...







Untermalt wird das Schauspiel von dieser Band



und zum Schluß sieht man dann auch noch diejenigen, die die Bambusstäbe in Händen halten.



Alternativprogramm zu den Männekes im Wasser bietet dieses Gebäude hier:



Hanois Oper, in der wir uns das von 150 Sängern dargebotene Messias Oratorium angehört haben - ein echter Kontrast zu vietnamesischen Volksweisen.





Und nach dem Konzert kann man im Garten der Oper sehr schön unter
ebenfalls sehr bekanntem Laternenschein entspannen.



Gestärkt geht's am nächsten Tag zum großen Museumsmarathon, wobei das historische Museum das schönste ist.



Es stellt unzählige Exponate vietnamesischer Kunst und Alltagsgegenstände aus, die zumeist etwas Märchenhaftes oder Mysthisches innehaben.





So, das soll's aus Hanoi gewesen sein. Eine Stadt, die nach einer kurzen Eingewöhnungsphase für uns bis jetzt die schönste Stadt Südostasiens ist. Wir werden in jedem Fall wieder nach Vietnam kommen und dann zu Beginn nach Hanoi.
Eins muß dann noch schnell sein:

... link